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[[2.24 Zusammen leben - Alleine sterben, Teil 2|Informationen zu dieser Episode]]
 
[[2.24 Zusammen leben - Alleine sterben, Teil 2|Informationen zu dieser Episode]]
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Eko und Charlie laufen durch den Dschungel.
 
Eko und Charlie laufen durch den Dschungel.
   
'''Eko:''' Schnell, bitte...
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'''Eko:''' Warte, bitte...
   
'''Charlie:''' Warte, Hurley hat es mir gezeigt. Es ist hier irgendwo. Es ist definitiv irgendwo hier...
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'''Charlie:''' Ja, Hurley hat es mir gezeigt. Irgendwo hier muss es sein. Es war irgendwo.. hier.
   
 
Charlie sieht um sich, versucht sich zu orientieren, versucht sich zu erinnern. Eko ist sehr in Eile, hat keine Geduld mit Charlies Unsicherheiten.
 
Charlie sieht um sich, versucht sich zu orientieren, versucht sich zu erinnern. Eko ist sehr in Eile, hat keine Geduld mit Charlies Unsicherheiten.
   
 
'''Charlie:''' Es war..
'''Eko:''' Schnell Charlie. Uns läuft die Zeit davon.
 
   
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'''Eko:''' Wir haben nicht mehr viel Zeit, Charlie.
'''Charlie:''' Ja, ja!
 
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'''Charlie:''' Ja, ja, ja!
   
 
Endlich findet er den richtigen Baum, bückt sich und entdeckt das eingewickelte Päckchen mit dem restlichen Dynamit darin.
 
Endlich findet er den richtigen Baum, bückt sich und entdeckt das eingewickelte Päckchen mit dem restlichen Dynamit darin.
   
'''Charlie:''' Hier ist es! Hab's dir ja gesagt.
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'''Charlie:''' Hier ist es! Ich wusste es.
   
 
Eko kommt dazu, hebt das Bündel auf und wickelt das Tuch ab.
 
Eko kommt dazu, hebt das Bündel auf und wickelt das Tuch ab.
   
'''Charlie:''' Vorsichtig. Vorsichtig. Dynamit ist sehr sehr instabil. Du willst doch nicht wie Dr. Arzt enden...
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'''Charlie:''' Seit vorsichtig. Vorsichtig. Dynamit ist sehr instabil. Du willst nicht wie Dr. Arzt enden...
   
   
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Charlie hat Bedenken.
 
Charlie hat Bedenken.
   
'''Charlie:''' Vorsichtig. Eko... hey, Eko. Hör zu... was wenn wir sie verletzen? Oder... oder den Computer in die Luft jagen?
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'''Charlie:''' Vorsichtig. Eko... hey, Eko. Hör zu... was ist wenn-wenn ihnen was passiert? Oder-oder dem Computer?
   
 
'''Eko:''' Du kannst jetzt gehen, Charlie.
 
'''Eko:''' Du kannst jetzt gehen, Charlie.
   
Für einen Moment lang ist Charlie hin und hergerissen, starrt Eko an, der sich in seiner Arbeit nicht stören läßt. Dann wendet er sich ab, geht zur heruntergelassenen Schutztür und versucht Locke zu warnen.
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Für einen Moment lang ist Charlie hin und hergerissen, starrt Eko an, der sich in seiner Arbeit nicht stören lässt. Dann wendet er sich ab, geht zur heruntergelassenen Schutztür und versucht Locke zu warnen.
   
'''Charlie:''' John, ich bin's, Charlie! [Keine Antwort.] Laß uns das hier klären, John. Eko ist äußerst aufgebracht, John. Öffne einfach die Tür, und wir reden darüber. [Von drinnen kommt keine Antwort.] John, du solltest wissen, daß Eko die Schutztür aufsprengen will.
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'''Charlie:''' John, hier ist Charlie! [''Keine Antwort.''] Lass uns das hier klären. John?! Eko regt sich ziemlich auf, John. Mach einfach die Tür auf, und wir reden darüber. [''Von drinnen kommt keine Antwort.''] John, Eko ist nicht zu stoppen. Er bringt grade ne Sprengladung an.
   
 
Drinnen sehen Desmond und Locke auf.
 
Drinnen sehen Desmond und Locke auf.
   
'''Locke:''' Aufsprengen womit?
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'''Locke:''' Aufsprengen mit was?
   
'''Charlie:''' Mit Dynamit von dem alten Schiff im Dschungel.
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'''Charlie:''' Mit dem Dynamit aus dem alten Schiff, das im Dschungel liegt.
   
'''Desmond:''' Dazu wäre eine Atombombe nötig, Bruder. Sag ihnen, sie sollen sich die Mühe sparen.
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'''Desmond:''' Dazu brauchte man ne Atombombe. Er soll sich keine Sorgen machen.
   
 
Locke wirft Desmond einen Blick zu.
 
Locke wirft Desmond einen Blick zu.
   
'''Locke:''' Bist du sicher, die wird halten?
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'''Locke:''' Bist du sicher, dass sie hält?
   
'''Desmond:''' Aye, ich bin sicher.
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'''Desmond:''' Aye. Ich bin sicher.
   
Locke nickt zufrieden und läßt Charlie vor der verschlossenen Tür stehen.
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Locke nickt zufrieden und lässt Charlie vor der verschlossenen Tür stehen.
   
 
==Rückblick==
 
==Rückblick==
Desmond, der inzwischen einen Dharma-Anzug trägt und längere Haare hat, schiebt einen metallenen Karren unter den Türrahmen.
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Desmond, der inzwischen einen Dharma-Anzug trägt und längere Haare hat, steht an einem Sicherungskasten und reibt zwei freigelegte Kabelenden so lange aneinander, bis durch die Lautsprecher die Damenstimme rückwärts zu zählen beginnt.
   
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'''Stimme:''' Sechs, Fünf, Vier
Inman gießt ein Mittel in einen Meßbecher und rührt mit einem Pinsel um. Er wirft Desmond einen Blick zu.
 
   
 
Inman gießt ein Mittel in einen Messbecher und rührt mit einem Pinsel um. Er wirft Desmond einen Blick zu.
'''Kelvin:''' Bist du soweit?
 
   
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'''Stimme:''' Drei, Zwei, Eins.
'''Desmond:''' [Unsicher] Vielleicht solltest du es tun...
 
   
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Die Brandschutztüren kommen tosend heruntergefahren. Unter einer Tür ist ein Metallkarren plaziert, der sich zwar unter dem Gewicht der Tür verbiegt, jedoch ein Spalt freilässt, der groß genug für Desmond ist, um darunter hindurch in den Wohnbereich zu gelangen. Er geht zur Spüle und gießt sich eine Tasse Wasser ein.
'''Kelvin:''' Komm schon, Des, du hast es mich schon Hundert Mal machen sehen.
 
   
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'''Desmond:''' Wie findest du die Stelle, wo du weiter malst.
Desmond seufzt und gibt nach. Er geht zum Sicherungskasten und reibt die beiden blanken Kabelenden so lange aneinander, bis durch die Lautsprecher die Damenstimme rückwärts zu zählen beginnt und die Schutztüren tosend heruntergefahren kommen. Dort wo der Karren placiert ist, wird die Tür aufgehalten, zwar verbiegt der Karren unter dem Gewicht, doch er läßt einen Spalt groß genug frei, darunter hindurchzukriechen.
 
   
 
Inman nimmt Pinsel und Becher und wendet sich der Innenseite der Tür zu. Die Blaulichtkarte darauf ist nicht zu sehen, trotzdem beginnt er zielsicher mit seinem durchsichtigen Gemisch daran weiterzuzeichnen.
 
Inman nimmt Pinsel und Becher und wendet sich der Innenseite der Tür zu. Die Blaulichtkarte darauf ist nicht zu sehen, trotzdem beginnt er zielsicher mit seinem durchsichtigen Gemisch daran weiterzuzeichnen.
   
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'''Kelvin:''' Langsam, Des. Ganz ganz langsam.
'''Desmond:''' Wie kannst du dich überhaupt daran erinnern, wo du aufgehört hast?
 
   
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Er fängt sorgfältig an, die Karte weiterzuzeichnen. Desmond setzt sich auf die Couch und beobachtet ihn.
'''Kelvin:''' Langsam, Des. Sehr sehr langsam. [Er zieht eine sehr sorgfältige Linie.] Mann, du hättest sehen sollen, wie Radzinksy es gemacht hat. Er hatte ein photographisches Gedächtnis. Ich meine, dieses ganze Baby hier war seine Idee.
 
   
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'''Inman:''' Du hättest Radzinsky dabei sehen sollen. Er hatte ein fotografisches Gedächtnis. Ich meine, das war sein Baby, die ganze Sache.
'''Desmond:''' Ja, richtig, Radzinsky. [Er klingt fast spöttisch] Radzinsky hat rausgekriegt, wie man einen Einschluß vortäuscht. Radzinsky hat diese tolle unsichtbare Karte fabriziert. Mehr und mehr Geschichten über deinen ehemaligen Partner, doch aus irgendeinem Grund, willst du mir nie erzählen, was mit ihm passiert ist.
 
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'''Desmond:''' Ja, richtig, Radzinsky. [''Er klingt fast spöttisch''] Radzinsky hat das mit dem Einschluss rausgefunden, Radzinsky hat diese großartige, unsichtbare Karte begonnen. Immer mehr Geschichten über deinen Ex-Partner, doch aus irgend einem Grund willst du mir absolut nicht verraten, wo er geblieben ist.
   
 
Inman wirft ihm einen Blick zu, wendet sich dann um und macht ein paar Schritte in den Raum hinein, deutet lässig nach oben an die Decke. Dort ziert ein unschöner dunkler Fleck die graue Deckenwand.
 
Inman wirft ihm einen Blick zu, wendet sich dann um und macht ein paar Schritte in den Raum hinein, deutet lässig nach oben an die Decke. Dort ziert ein unschöner dunkler Fleck die graue Deckenwand.
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Desmond starrt auf den Fleck, starrt Inman an. Der fährt ganz locker fort.
 
Desmond starrt auf den Fleck, starrt Inman an. Der fährt ganz locker fort.
   
'''Kelvin:''' Er steckte sich eine Schrotflinte in den Mund während ich schlief. Das Blöde daran war nur, daß ich bloß 108 Minuten hatte, den armen Bastard zu beerdigen.
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'''Kelvin:''' Mit ner Schrotflinte in den Kopf während ich geschlafen hab. Dass dumme war nur, dass ich nur 108 Minuten hatte, um den armen Kerl zu begraben.
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'''Desmond:''' Also wenn du nicht willst, dass ich durchdrehe... dann lass mich nächstes Mal raus.
   
'''Desmond:''' Tja, also wenn du nicht willst, daß ich durchdrehe... läßt du mich nächstes Mal rausgehen.
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'''Kelvin:''' Oh, du willst da raus trotz der Quarantäne und der Feinde?
   
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Desmond steht erregt auf.
'''Kelvin:''' Oh, du willst da rausgehen mit der ganzen Quarantäne und den Feinden?
 
   
'''Desmond:''' Ich bin seit 2 verdammten Jahren nicht mehr draußen gewesen. Ja, ich will gehen. Ich war in der Armee, Herrgott noch mal!
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'''Desmond:''' Ich war jetzt zwei verdammte Jahre nicht draußen! Ja, ich will da raus, ich war in der Armee, schon vergessen?!
   
'''Kelvin:''' [Spöttisch] Oh, richtig, die Armee Ihrer Majestät, korrekt? Sag mir, Desmond, wieso hast du die Armee dieser netten alten Lady verlassen? Oh, jetzt weiß ich's wieder. Du wurdest rausgeschmissen, weil du keine Befehle befolgen konntest.
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'''Kelvin:''' [''Spöttisch''] Ach ja, ie Armee Ihrer königlichen Majestät, richtig? Erklär mal, Desmond, wieso hast du die nette alte Dame verlassen? Ah, jetzt weiß ich's wieder. Du wurdest rausgeworfen, weil du keine Befehle befolgen konntest.
   
 
'''Desmond:''' Und wieso hast du deine Armee verlassen, Kelvin, hm?
 
'''Desmond:''' Und wieso hast du deine Armee verlassen, Kelvin, hm?
   
'''Kelvin:''' [Grimmig] Weil Männer meinen Befehlen gefolgt sind. Doch dann, Gott sei Dank, bin ich der Dharma Initiative beigetreten. "Namaste, Danke und viel Glück." [Er lacht spöttisch.]
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'''Kelvin:''' [''Grimmig''] Weil meine Befehle befolgt wurden. [''sarkastisch''] Aber dann, Gott sei Dank, war da die Dharma-Initiative. "Namaste. Danke, und viel Glück."
   
Desmond klingt plötzlich verzweifelt.
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Er lacht spöttisch. Desmond klingt plötzlich verzweifelt.
   
'''Desmond:''' Bitte, Kelvin. Laß mich rausgehen. Nur einmal...
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'''Desmond:''' Bitte, Kelvin. Lass mich rausgehen, ja? Nur einmal...
   
'''Kelvin:''' Tut mir leid, Des. Du bleibst hier. Du drückst den Knopf. Das ist ein Befehl.
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'''Kelvin:''' Sorry, Des. Geht leider nicht. Du drückst die Taste. Das ist ein Befehl.
   
 
==Inselabschnitt==
 
==Inselabschnitt==
 
Charlie hat seine Hoffnung, die Situation friedlich zu bereinigen, immer noch nicht aufgegeben, hämmert weiter gegen die verschlossene Tür und versucht Locke zur Vernunft zu bringen.
 
Charlie hat seine Hoffnung, die Situation friedlich zu bereinigen, immer noch nicht aufgegeben, hämmert weiter gegen die verschlossene Tür und versucht Locke zur Vernunft zu bringen.
   
'''Charlie:''' John! Hör zu, ganz ernsthaft, du wirst da gleich detoniert.
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'''Charlie:''' John! Ohne Scheiß, du stehst kurz davor, in die Luft gejagt zu werden.
   
 
Locke antwortet nicht. Er antwortet einfach nicht. Hilflos wendet Charlie sich wieder an Eko, der fast fertig ist mit seinen Vorbereitungen.
 
Locke antwortet nicht. Er antwortet einfach nicht. Hilflos wendet Charlie sich wieder an Eko, der fast fertig ist mit seinen Vorbereitungen.
   
'''Charlie:''' Hey... was wenn John recht hat? Vielleicht ist das alles nur ein kolossaler Witz. Du weißt schon, bloß ein alter Computer, mit nichts verbunden. Vielleicht sind das nur ein Haufen Kabel, die...
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'''Charlie:''' Hey... was ist wenn Locke Recht hat? Vielleicht ist das alles bloß ein riesiger Witz. Vielleicht ist das nur ein alter Computer, an nichts angeschlossen. Vielleicht nur ein Haufen Kabel, die...
   
Eko fährt plötzlich herum, packt Charlie am Kragen und preßt ihn heftig gegen die Wand. Charlie ist zu erschrocken, um sich zu wehren oder auch nur einen Laut von sich zu geben. Eko reißt ihm den Gürtel ab und wirft ihn gegen die magnetische Wand. Der Gürtel bleibt an der Wand kleben. Charlies Augen werden weit.
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Eko fährt plötzlich herum, packt Charlie am Kragen und presst ihn heftig gegen die Wand. Charlie ist zu erschrocken, um sich zu wehren oder auch nur einen Laut von sich zu geben. Eko reißt ihm den Gürtel ab und wirft ihn gegen die magnetische Wand. Der Gürtel bleibt an der Wand kleben. Charlies Augen werden weit.
   
 
'''Eko:''' [Grimmig] Ist das ein Witz?
 
'''Eko:''' [Grimmig] Ist das ein Witz?
   
Charlie starrt Eko an, starrt die Wand an und den Gürtel. Als Eko von ihm abläßt, kann er gar nicht schnell genug von ihm wegkommen. Er ist völlig verstört.
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Charlie starrt Eko an, starrt die Wand an und den Gürtel. Als Eko von ihm ablässt, kann er gar nicht schnell genug von ihm wegkommen. Er ist völlig verstört.
   
'''Charlie:''' Ich werde dann mal gehen...
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'''Charlie:''' Ich finde allein rau.
   
 
Eko kümmert sich nicht um ihn, kehrt zum Dynamit zurück, kniet sich vor die Zündschnur.
 
Eko kümmert sich nicht um ihn, kehrt zum Dynamit zurück, kniet sich vor die Zündschnur.
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Im Hintergrund hören wir Eko Locke durch die verschlossene Tür eine letzte Warnung zurufen.
 
Im Hintergrund hören wir Eko Locke durch die verschlossene Tür eine letzte Warnung zurufen.
   
'''Eko:''' John, das ist deine letzte Chance, das hier zu beenden. Mach die Tür auf, und ich werde dir vergeben.
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'''Eko:''' John, das ist deine letzte Chance. Öffne die Tür und ich vergebe dir.
   
 
Locke steht im abgegrenzten Raum, wirft Desmond einen Blick zu und klingt nahezu spöttisch.
 
Locke steht im abgegrenzten Raum, wirft Desmond einen Blick zu und klingt nahezu spöttisch.
   
'''Locke:''' Mir was vergeben?!
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'''Locke:''' Vergeben? Weswegen denn?!
   
 
Grimmig wendet Eko sich ab, kniet sich vor die Zündschnur, holt tief Luft und bekreuzigt sich.
 
Grimmig wendet Eko sich ab, kniet sich vor die Zündschnur, holt tief Luft und bekreuzigt sich.
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Eko zückt ein Streichholzbriefchen und greift nach dem Ende der Lunte.
 
Eko zückt ein Streichholzbriefchen und greift nach dem Ende der Lunte.
   
'''Charlie:''' Hey, hey, Eko. Warte. Warte mal eine Sekunde. Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist, Eko... [Doch jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Zündschnur brennt.] Wir befinden uns hier auf ziemlich beschränktem Raum...
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'''Charlie:''' Hey, hey, Eko. Warte. Jetzt warte eine Sekunde. Das-das ist wahrscheinlich keine so gute Idee... [Doch jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Zündschnur brennt.] Das ist hier unheimlich beengt...
   
Eko fährt herum, schlüpft um eine Ecke und preßt sich dahinter schutzsuchend gegen die Wand.
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Eko fährt herum, schlüpft um eine Ecke und presst sich dahinter schutzsuchend gegen die Wand.
   
 
Die Lunte brennt, das Feuer zischt. Und Charlie packt Panik.
 
Die Lunte brennt, das Feuer zischt. Und Charlie packt Panik.
   
'''Charlie:''' Oh, Mist!
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'''Charlie:''' Oh, Mistkacke!
   
 
Er rennt los, den schmalen Flur herunter. So schnell er kann.
 
Er rennt los, den schmalen Flur herunter. So schnell er kann.

Version vom 20. März 2009, 08:31 Uhr

Stop-256   

Dieser Artikel ist in Arbeit

Nordlys führt zur Zeit folgende Bearbeitungen durch: Anpassung an dt. Synchro
Bitte warte mit weiteren Beiträgen, bis dieser Hinweis entfernt wurde, um Bearbeitungskonflikte zu vermeiden.


Informationen zu dieser Episode

Inselabschnitt

Eko und Charlie laufen durch den Dschungel.

Eko: Warte, bitte...

Charlie: Ja, Hurley hat es mir gezeigt. Irgendwo hier muss es sein. Es war irgendwo.. hier.

Charlie sieht um sich, versucht sich zu orientieren, versucht sich zu erinnern. Eko ist sehr in Eile, hat keine Geduld mit Charlies Unsicherheiten.

Charlie: Es war..

Eko: Wir haben nicht mehr viel Zeit, Charlie.

Charlie: Ja, ja, ja!

Endlich findet er den richtigen Baum, bückt sich und entdeckt das eingewickelte Päckchen mit dem restlichen Dynamit darin.

Charlie: Hier ist es! Ich wusste es.

Eko kommt dazu, hebt das Bündel auf und wickelt das Tuch ab.

Charlie: Seit vorsichtig. Vorsichtig. Dynamit ist sehr instabil. Du willst nicht wie Dr. Arzt enden...


Nun betreten Charlie und Eko die Dharma-Station. Desmond und Locke sind immer noch im Computerraum verbarrikadiert. Eko beginnt ohne Zögern, das Dynamit zu arrangieren und die Zündschnur zu legen.

Charlie hat Bedenken.

Charlie: Vorsichtig. Eko... hey, Eko. Hör zu... was ist wenn-wenn ihnen was passiert? Oder-oder dem Computer?

Eko: Du kannst jetzt gehen, Charlie.

Für einen Moment lang ist Charlie hin und hergerissen, starrt Eko an, der sich in seiner Arbeit nicht stören lässt. Dann wendet er sich ab, geht zur heruntergelassenen Schutztür und versucht Locke zu warnen.

Charlie: John, hier ist Charlie! [Keine Antwort.] Lass uns das hier klären. John?! Eko regt sich ziemlich auf, John. Mach einfach die Tür auf, und wir reden darüber. [Von drinnen kommt keine Antwort.] John, Eko ist nicht zu stoppen. Er bringt grade ne Sprengladung an.

Drinnen sehen Desmond und Locke auf.

Locke: Aufsprengen mit was?

Charlie: Mit dem Dynamit aus dem alten Schiff, das im Dschungel liegt.

Desmond: Dazu brauchte man ne Atombombe. Er soll sich keine Sorgen machen.

Locke wirft Desmond einen Blick zu.

Locke: Bist du sicher, dass sie hält?

Desmond: Aye. Ich bin sicher.

Locke nickt zufrieden und lässt Charlie vor der verschlossenen Tür stehen.

Rückblick

Desmond, der inzwischen einen Dharma-Anzug trägt und längere Haare hat, steht an einem Sicherungskasten und reibt zwei freigelegte Kabelenden so lange aneinander, bis durch die Lautsprecher die Damenstimme rückwärts zu zählen beginnt.

Stimme: Sechs, Fünf, Vier

Inman gießt ein Mittel in einen Messbecher und rührt mit einem Pinsel um. Er wirft Desmond einen Blick zu.

Stimme: Drei, Zwei, Eins.

Die Brandschutztüren kommen tosend heruntergefahren. Unter einer Tür ist ein Metallkarren plaziert, der sich zwar unter dem Gewicht der Tür verbiegt, jedoch ein Spalt freilässt, der groß genug für Desmond ist, um darunter hindurch in den Wohnbereich zu gelangen. Er geht zur Spüle und gießt sich eine Tasse Wasser ein.

Desmond: Wie findest du die Stelle, wo du weiter malst.

Inman nimmt Pinsel und Becher und wendet sich der Innenseite der Tür zu. Die Blaulichtkarte darauf ist nicht zu sehen, trotzdem beginnt er zielsicher mit seinem durchsichtigen Gemisch daran weiterzuzeichnen.

Kelvin: Langsam, Des. Ganz ganz langsam.

Er fängt sorgfältig an, die Karte weiterzuzeichnen. Desmond setzt sich auf die Couch und beobachtet ihn.

Inman: Du hättest Radzinsky dabei sehen sollen. Er hatte ein fotografisches Gedächtnis. Ich meine, das war sein Baby, die ganze Sache.

Desmond: Ja, richtig, Radzinsky. [Er klingt fast spöttisch] Radzinsky hat das mit dem Einschluss rausgefunden, Radzinsky hat diese großartige, unsichtbare Karte begonnen. Immer mehr Geschichten über deinen Ex-Partner, doch aus irgend einem Grund willst du mir absolut nicht verraten, wo er geblieben ist.

Inman wirft ihm einen Blick zu, wendet sich dann um und macht ein paar Schritte in den Raum hinein, deutet lässig nach oben an die Decke. Dort ziert ein unschöner dunkler Fleck die graue Deckenwand.

Kelvin: Siehst du den braunen Fleck da? Das ist Radzinsky.

Desmond starrt auf den Fleck, starrt Inman an. Der fährt ganz locker fort.

Kelvin: Mit ner Schrotflinte in den Kopf während ich geschlafen hab. Dass dumme war nur, dass ich nur 108 Minuten hatte, um den armen Kerl zu begraben.

Desmond: Also wenn du nicht willst, dass ich durchdrehe... dann lass mich nächstes Mal raus.

Kelvin: Oh, du willst da raus trotz der Quarantäne und der Feinde?

Desmond steht erregt auf.

Desmond: Ich war jetzt zwei verdammte Jahre nicht draußen! Ja, ich will da raus, ich war in der Armee, schon vergessen?!

Kelvin: [Spöttisch] Ach ja, ie Armee Ihrer königlichen Majestät, richtig? Erklär mal, Desmond, wieso hast du die nette alte Dame verlassen? Ah, jetzt weiß ich's wieder. Du wurdest rausgeworfen, weil du keine Befehle befolgen konntest.

Desmond: Und wieso hast du deine Armee verlassen, Kelvin, hm?

Kelvin: [Grimmig] Weil meine Befehle befolgt wurden. [sarkastisch] Aber dann, Gott sei Dank, war da die Dharma-Initiative. "Namaste. Danke, und viel Glück."

Er lacht spöttisch. Desmond klingt plötzlich verzweifelt.

Desmond: Bitte, Kelvin. Lass mich rausgehen, ja? Nur einmal...

Kelvin: Sorry, Des. Geht leider nicht. Du drückst die Taste. Das ist ein Befehl.

Inselabschnitt

Charlie hat seine Hoffnung, die Situation friedlich zu bereinigen, immer noch nicht aufgegeben, hämmert weiter gegen die verschlossene Tür und versucht Locke zur Vernunft zu bringen.

Charlie: John! Ohne Scheiß, du stehst kurz davor, in die Luft gejagt zu werden.

Locke antwortet nicht. Er antwortet einfach nicht. Hilflos wendet Charlie sich wieder an Eko, der fast fertig ist mit seinen Vorbereitungen.

Charlie: Hey... was ist wenn Locke Recht hat? Vielleicht ist das alles bloß ein riesiger Witz. Vielleicht ist das nur ein alter Computer, an nichts angeschlossen. Vielleicht nur ein Haufen Kabel, die...

Eko fährt plötzlich herum, packt Charlie am Kragen und presst ihn heftig gegen die Wand. Charlie ist zu erschrocken, um sich zu wehren oder auch nur einen Laut von sich zu geben. Eko reißt ihm den Gürtel ab und wirft ihn gegen die magnetische Wand. Der Gürtel bleibt an der Wand kleben. Charlies Augen werden weit.

Eko: [Grimmig] Ist das ein Witz?

Charlie starrt Eko an, starrt die Wand an und den Gürtel. Als Eko von ihm ablässt, kann er gar nicht schnell genug von ihm wegkommen. Er ist völlig verstört.

Charlie: Ich finde allein rau.

Eko kümmert sich nicht um ihn, kehrt zum Dynamit zurück, kniet sich vor die Zündschnur.

Charlie starrt seinen Gürtel an, der still an der Wand klebt. Reißt ihn ab. Wendet sich um. Zögert.

Im Hintergrund hören wir Eko Locke durch die verschlossene Tür eine letzte Warnung zurufen.

Eko: John, das ist deine letzte Chance. Öffne die Tür und ich vergebe dir.

Locke steht im abgegrenzten Raum, wirft Desmond einen Blick zu und klingt nahezu spöttisch.

Locke: Vergeben? Weswegen denn?!

Grimmig wendet Eko sich ab, kniet sich vor die Zündschnur, holt tief Luft und bekreuzigt sich.

Charlie sieht ihm zu, immer noch zutiefst verstört und besorgt.

Eko zückt ein Streichholzbriefchen und greift nach dem Ende der Lunte.

Charlie: Hey, hey, Eko. Warte. Jetzt warte eine Sekunde. Das-das ist wahrscheinlich keine so gute Idee... [Doch jetzt gibt es kein zurück mehr. Die Zündschnur brennt.] Das ist hier unheimlich beengt...

Eko fährt herum, schlüpft um eine Ecke und presst sich dahinter schutzsuchend gegen die Wand.

Die Lunte brennt, das Feuer zischt. Und Charlie packt Panik.

Charlie: Oh, Mistkacke!

Er rennt los, den schmalen Flur herunter. So schnell er kann.

Die Explosion ist ohrenbetäubend. Druckwelle und Feuerball bahnen sich ihren Weg, rasen durch die schmalen Gänge.

Charlie rennt, blickt zurück, sieht das Feuer und rennt in Panik weiter. Doch da ist eine Wand, die ihm den Weg verstellt.

Charlie vergräbt seinen Kopf schützend unter den Armen und macht sich ganz klein, als die Feuerwolke ihn einholt.

Rückblick

Schrillend klingt der Alarm durch die Stille. Desmond reißt die Augen auf. Er versucht sich zu orientieren, fährt hoch, sieht um sich. Niemand sonst ist zu sehen.

Desmond: Kelvin!? Hey, Kelvin...

Keine Antwort. Der Alarm schrillt.

Desmond rennt zum Computer hinüber, gibt hastig den Code ein. Als der Alarm verstummt und der Timer zurückblättert, hört Desmond Inmans Stimme.

Inman singt.

Verwundert wendet Desmond den Kopf, entdeckt am Boden eine leere Weinflasche mit Dharmaetikett. Irgendwo in der Ferne singt Inman weiter vor sich hin.


Als nächstes sehen wir Desmond mit einer Taschenlampe in der Hand in den Kellerbereich der Dharma-Station springen. Dort liegt Inman auf dem Boden, einen Arm aufgestützt, den anderen Arm vor sich in die Luft erhoben. Von seinen Fingern baumelt ein Band mit einem einzelnen Schlüssel daran. Inman starrt den Schlüssel an. Als er Desmond bemerkt, läßt er den Arm mit dem Schlüssel sinken.

Kelvin: [Betrunken lallend] Ich konnte es nicht tun. Ich konnte es nicht tun...

Verstört nähert Desmond sich ihm, entdeckt vor Inman auf dem Boden eine kleine geöffnete Klappe mit der Aufschrift: Achtung – Systemauflösung. Unter dieser Klappe befindet sich ein beleuchtetes Schlüsselloch.

Desmond: Was ist das hier?

Kelvin: Das ist der einzige andere Weg hier raus, Partner.

Desmond: Wovon redest du?

Kelvin: Ausfallsicher. Dreh einfach den Schlüssel rum, und all das hier verschwindet.

Desmond starrt verwirrt das Schlüsselloch an, dann wieder Inman.

Desmond: [Eindringlich] Was ist hinter dieser Wand, Kelvin? Was war das für ein "Zwischenfall"?

Kelvin: [Leise, fast flüstern und verschwörerisch albern, als wäre er ein Kind, das ein Geheimnis preisgibt] Elektromagnetismus. Geologisch einzigartig. [Er fährt sich mit der Hand über das Gesicht, wirkt erschöpft.] Der Zwischenfall... war ein Leck. Und jetzt lädt sich das Zeug auf, und jedes Mal, wenn wir den Knopf drücken, entlädt es sich wieder... ehe es zu stark wird.

Desmond: Wieso lassen sie uns das machen – den Knopf drücken? Wenn wir... wenn wir einfach...

Inman lacht auf, als hätte Desmond etwas ganz besonders witziges gesagt. Er klappt die Klappe wieder zu. Sieht Desmond an.

Kelvin: Hier ist die wirkliche Frage, Desmond – hast du den Mut, deinen Finger aus dem Damm zu nehmen und dieses ganze Ding hier statt dessen in die Luft zu jagen?

Desmond starrt nachdenklich und immer noch sichtlich verstört auf die kleine so unscheinbar wirkende Klappe im Boden.

Inselabschnitt

Im abgegrenzten Bereich der Dharma-Station lauscht Desmond auf die Vorgänge hinter den Schutztüren. Dort ist alles still.

Desmond: Ich glaube, deine Freunde haben sich gerade selbst in die Luft gejagt, Bruder.

Locke: Das sind nicht meine Freunde.

Desmond: Ich kann nichts hören. Vielleicht sollten wir aufmachen.

Locke: Nein! Nein...! Das ist ein Trick.

Desmond: Ein Trick? Sie könnten verletzt sein. Ist euer Doktor in der Nähe?

Locke: Unser Doktor ist... Gott weiß wo. Ich... er schert sich zum Teufel noch mal kein bißchen darum, was hier unten vor sich geht.

Locke ist ausgesprochen aufgewühlt. Desmond betrachtet ihn nachdenklich und skeptisch.

Desmond: Kann ich dich was fragen, Bruder?

Locke: Sicher...

Desmond: Ist der Grund dafür, daß du die Uhr da den ganzen Weg runter bis zum allerletzten Tick laufen lassen willst... ist das weil du unbedingt mal einen Gewehrlauf runterblicken willst, um rauszufinden, woran du wirklich glaubst, John?

Locke: [Aufgebracht] Ich habe bereits einen Gewehrlauf runtergeblickt und ich habe geglaubt. Ich dachte... daß es mein Schicksal wäre, an diesen... Ort hier zu kommen. Und... und jemand starb, weißt du, ein Kind... weil er dumm genug war zu glauben, ich wüßte wovon ich redete. [In seine Wut mischt sich Verzweiflung] Und in der Nacht, als er für nichts starb, hab ich ganz allein da oben gesessen, mir meine Hand blutig geschlagen an der blöden Tür, den Himmel angeschrieen, gefragt, was ich tun soll... Und dann ging da ein Licht an. Ich dachte, es wäre ein Zeichen. Aber es war kein Zeichen. Wahrscheinlich bist du nur gerade auf Klo gegangen.

Locke senkt den Kopf. Doch auf Desmonds Gesicht zeigt sich plötzlich ein Ausdruck von Erkenntnis.


Sayid hat sich mit dem Gummiboot an die Küste vorgekämpft und klettert nun über die unebenen Felsen an Land. Direkt vor ihm breitet sich das kleine Hüttencamp aus. Es ist ganz still. Niemand ist zu hören, nichts zu sehen.

Sayid hält sein Gewehr griffbereit im Anschlag und verläßt seine Deckung, betritt das Camp, geht zwischen den Hütten entlang. Ganz leise. Ganz behutsam.

Nichts und niemand ist zu sehen.

Er geht weiter. Reißt die Tür zu einer der Hütten auf.

Die Hütte ist leer. Darin gibt es keine Einrichtung, keinen Feuerplatz, nur einen kahlen Boden und kahle Wände.

Mit gerunzelter Stirn geht Sayid weiter. Er entdeckt das Tor in der Felswand, das Michael als bewacht beschrieben hatte, das Tor mit dem Dharma-Symbol drauf.

Sayid bleibt davor stehen, sieht noch einmal prüfend um sich. Und reißt das Tor auf.

Dahinter gibt es nichts als rauhen Stein. Keinen Raum, keine Höhle, nur eine Felswand.


Michael führt die Truppe noch immer rasch und zielsicher durch den Dschungel. Jack geht hinter ihm, dann Kate, dann Sawyer und dann Hurley. Als sie eine Lichtung erreichen, sieht Kate plötzlich etwas und bleibt stehen.

Kate: Jack...

Jack bleibt stehen, die anderen ebenso. Sprachlos starren sie alle auf das, was sich dort auf der Lichtung vor ihnen ausbreitet.

Ein Rohr stakt da aus der Erde. Und rings um dieses Rohr herum liegen Berge, mannshoch, von Plastikbehältern. Und in jedem dieser Plastikbehälter steckt ein Notizbuch, so wie Eko und Locke sie in der „Perle“ gefunden hatten.

Verwundert gehen sie näher an die Berge heran. Kate hockt sich hin und öffnet einen der Behälter, holt das Heft heraus und blättert es durch.

Hurley: Was sind das für Dinger?

Kate: Das ist handgeschrieben. Und es ist ganz voll – das gesamte Buch. [Sie sieht sich zu Jack um.] Das sind Tagebucheinträge...

Verwirrtes Schweigen breitet sich aus.

Sawyer entdeckt ein einzelnes Stück Papier nahe des Rohres. Er hebt es auf, wirft einen Blick darauf, runzelt die Stirn und zeigt es Jack.

Es ist Lockes Skizze der Schwarzlichtkarte.

Kate: [Liest aus dem Buch vor.] "0400 – S.R. verrückt schon wieder den Tischtennistisch. 0415 – duscht." [Sie sieht verwirrt auf.] Was ist das?

Niemand hat eine Antwort.

Sawyer entdeckt plötzlich etwas in der Ferne.

Sawyer: Hey Doc... was hast du gesagt, würde Sayids Signal sein, wenn die Luft rein ist, zur Strandparty anzutanzen?

Jack sieht dorthin, wo auch Sawyer hinstarrt. Dort, weit weit weg in der Ferne, steigt eine schwarze Rauchwolke schräg in den Himmel auf.

Jack sieht bestürzt aus. Kate steht auf.

Kate: Das bedeutet, er hat sie gefunden, stimmt's?

Jack: [Fassungslos] Das ist Meilen von hier weg...

Er fährt zu Michael herum, geht kopfschüttelnd vor Entsetzen auf ihn zu. Fährt ihn an.

Jack: Wohin wolltest du uns bringen?

Michael: Was?

Jack: Sayid hat gesagt, er zündet das Signal an, damit wir ihn am Strand treffen können. Wieso gehen wir nicht Richtung Strand?

Michael: Wir sind auf dem Weg zum Str–

Jack: [Brüllt vor Wut] Wir sind nicht mal in der Nähe des Strandes!

Michael verstummt. Wagt wieder kaum, ihm oder den anderen in die Augen zu sehen.

Michael: Hört zu, ich mußte –

Jack: Was?!

Plötzlich klingt ein Flüstern auf. Überall um sie herum.

Sie fahren herum, zücken ihre Waffen, ohne zu wissen, wohin sie sie richten sollen. Denn niemand ist zu sehen. Nirgendwo.

Dann schwirrt ein kleiner Pfeil durch die Luft und trifft Sawyer in den Hals. Sawyer bricht zusammen. Krümmt sich von Krämpfen gequält am Boden.

Kate: Sawyer!

Sie will zu ihm, doch es bleibt keine Zeit.

Wieder schwirren Pfeile durch die Luft.

Jack feuert seine Waffe. Doch das bringt nichts, denn immer noch ist niemand zu sehen.

Jack: Lauft!! Los! Los!

Kate und er rennen los, ziellos und ohne Schutz und Deckung.

Hurley kann sich vor Schreck nicht rühren, dukt sich, versucht, seinen Kopf mit den Armen zu beschützen.

Michael bleibt stehen.

Michael: Wartet!

Jack und Kate rennen weiter.

Einer der Pfeile trifft Kate. Und sie stürzt zu Boden.

Jack bleibt stehen, feuert verzweifelt in die Büsche, läuft zu Kate zurück und hebt sie hoch, hebt sie über seine Schultern. Und rennt weiter.

Gleich darauf trifft auch ihn ein Pfeil, trifft ihn ins Bein. Humpeln schleppt er sich und Kate noch ein paar Schritte weiter, ganz verbissen, doch er kommt nicht weit. Und stürzt samt Kate ebenfalls zu Boden.

Das letzte was er sieht, sind die verschwommenen Konturen der Anderen, die hinter den Büschen hervor auf sie zugestürmt kommen.


Derweil warten Desmond und Locke noch immer auf das Ablaufen des Timers.

Desmond: Erzähl mir von dieser anderen Luke, die du gefunden hast, dieser... Perle.

Locke: Was willst du denn wissen?

Desmond: Details.

Locke seufzt unwillig. Auch seine Worte klingen allesamt widerwillig. Desmond unterdessen hört angespannt und aufmerksam zu.

Locke: Die Perle ist eine psychologische Station voller Fernsehbildschirme, und, äh, zwei Mann saßen da in Sesseln und haben Notizbücher gefüllt mit den Beobachtungen dessen, was hier passierte, und dann haben sie die Notizbücher in Luftdruckröhren gesteckt, die sie zurück zum Hauptquartier beförderten, so daß die uns da als Experiment bewerten konnten. [Desmonds Stirn ist tief gerunzelt, er schüttelt den Kopf, schlägt die Hände vors Gesicht. Locke klingt ungeduldig] Was?

Desmond: Was wenn du es verkehrt verstanden hast?

Locke: Verkehrt?

Desmond: Was, wenn das Experiment nicht die beiden Männer hier betraf, sondern die beiden Männer da? Hör zu, ich will das Band sehen, John.

Locke: Nein, das kannst du nicht. Es gibt keine Möglichkeit, es hier unten anzugucken.

Desmond: Und gab es denn da noch irgendwas anderes in der Station? Gab es da einen Computer?

Locke: Ja.

Desmond: Und was hat der gemacht?

Locke: Gar nichts. Der hat gar nichts gemacht. Er hat Zahlen ausgedruckt, viele viele Zahlen.

Desmond: Was für einen Ausdruck? Wo ist der?

Locke packt den Ausdruck vom Schreibtisch und drückt ihn Desmond fast grob in die Hand.

Locke: Hier, Lesestoff für die nächsten 19 Minuten. Viel Vergnügen.

Er wendet sich wütend ab. Desmond jedoch läßt sich am Schreibtisch nieder und vertieft sich in den Papierstapel. Darauf sind nicht nur Zahlen zu sehen, sondern auch immer und immer wieder das Wort „akzeptiert“ zwischen ihnen.

Rückblick

Desmond rasiert sich sehr sorgfältig mit Dharma-Rasierschaum über dem Waschbecken der Dharma-Station.

Kelvin: Du hast dich in den letzten 3 Jahren jeden einzelnen Tag rasiert. Du mußt mal ein bißchen leben. Loslassen.

Neben dem Waschbecken steht das Foto von Desmond und Pen.

Desmond: Ich werde niemals loslassen, Bruder.

Inman hat wieder einmal seinen gelben Schutzanzug angelegt. Wendet sich zum Gehen.

Kelvin: Oh, na alle Achtung. Tschüß dann, Des.

Desmond: Tschüß?

Kelvin: Ja. Tschüß. Ich seh dich in ein paar Stunden.

Er grinst, wendet sich ab. Desmond bemerkt einen langen Riß im Hosenbein des Schutzanzugs. Mißtrauisch sieht er Inman an, der seelenruhig seine Gasmaske aufsetzt. Und dann die Station verläßt.


Desmond folgt Inman. Folgt ihm nach draußen in den Dschungel, atmet prüfend und skeptisch die frische angeblich verseuchte Luft ein, zögert.

Doch dann... nimmt Inman seine Gasmaske ab.

Desmond starrt ihn an. Inman bemerkt es nicht.


Immer weiter folgt er ihm, raus an dem Dschungel und hinunter zum Strand, an der Küste entlang und über ein Felsplateau.

Und plötzlich ist Inman verschwunden.

Doch in der Bucht zwischen den Felsen erblickt Desmond sein Segelboot.

Kelvin: [Hinter Desmond] Gott, Mann, hätte nicht gedacht, daß du den Mumm hast, mir zu folgen. [Desmond fährt herum, starrt ihn an. Inman grinst.] Ich war 10 Jahre lang ein Spion, Des. Ich weiß, wann mir jemand folgt.

Desmond: Was tust du mit meinem Boot?

Kelvin: Ich repariere es.

Desmond: [Fassungslos] Du wolltest weg?

Kelvin: Na ja, ich meine, noch nicht sofort, sie braucht noch ungefähr eine Woche. Du hast sie ziemlich gut kaputt gekriegt, Des. [Desmond starrt ihn nur an.] Also, was denkst du, willst du mitkommen?

Desmond: Mitkommen wohin?! [Inman antwortet nicht] Was wird aus dem Knopf?

Kelvin: Scheiß auf den Knopf, Mann. Wer weiß, ob der überhaupt echt ist...

Desmond: Das ist aber nicht, was du gesagt hast, als du wieder und wieder über die Dämme und den Elektromagnetismus und Ausfallsicherheit gesprochen hast!

Desmond wird immer aufgebrachter. Inman bleibt ganz gelassen.

Kelvin: Tja, ich war betrunken.

Desmond: Wieso hast du mich angelogen?!

Kelvin: Ich hab dich angelogen, weil ich einen Trottel brauchte, um die Welt zu retten, nachdem ich weg war.

Desmond: Du bist verrückt. Du Mistkerl! Du hast mir mein Leben gestohlen!!

Kelvin: Oh komm schon.

Desmond: Welche Lügen hast du mir sonst noch erzählt?! Welche?! Sag's mir!

Er packt ihn am Kragen, ist so außer sich, daß er ihn umreißt, zu Boden drückt. Inman rappelt sich auf, doch Desmond reißt ihn zurück, fällt auf ihn rauf, drückt ihn gegen die Felsen.

Inman schlägt hart mit dem Kopf auf.

Desmond: Wie konntest du mir das antun?! Steh auf!

Doch da ist plötzlich Blut, mehr und mehr, rinnt von Inmans Hinterkopf auf die Steine, über Desmonds Finger.

Entsetzt starrt Desmond darauf.

Desmond: Oh mein Gott... Oh mein Gott...

Inman rührt sich nicht mehr.

Desmond greift mit zitternden Händen nach dem Schlüssel und reißt ihn von Inmans Hals. Dann rennt er panisch zurück zu Dharma-Station. Dort ist die Hölle los. Der Alarm schrillt. Aus dem Lautsprecher klingt es in einem fort: Systemausfall – Systemausfall – Systemausfall...

Die gesamte Station bebt und wackelt. Auf dem Timer sind nur noch die roten und schwarzen Symbole zu sehen.

Zitternd und hastig versucht Desmond, den Code in den Computer einzugeben. Der Bildschirm läuft über mit den Worten Systemausfall – Systemausfall – Systemausfall...

Rings um Desmond herum schießen jegliche metallene Gegenstände und Möbel, groß und klein, auf die magnetische Wand zu. Der Boden wackelt, und auch die Decke. Und noch immer versucht Desmond wieder und wieder, den Code einzugeben.

Und plötzlich blättert der Timer um, zeigt wieder 108:00 Minuten an. Das Dröhnen und Wackeln ebben ab. Alles wird wieder still.

Desmond starrt den Timer an, dann den Computer. Dort ist nun wieder nichts weiter als das >: Zeichen zu sehen. Im Hintergrund stürzen mit einem Klirren all die kleinen metallenen Dinge wieder von der magnetischen Wand herunter.

Desmond schlägt die Hände vor dem Mund zusammen, starrt auf den Computer und zittert am ganzen Körper.

Inselabschnitt

Desmond sitzt immer noch am Schreibtisch und geht den Computerausdruck durch, Zeile für Zeile, blättert um, sucht weiter. Locke wirft ihm einen Blick zu.

Locke: Was machst du denn?

Desmond sucht weiter, antwortet nicht gleich, sieht nicht auf.

Desmond: Wann bist du hier angekommen?

Locke: Was?

Desmond: Auf der Insel. [Er sieht auf, ist ganz aufgeregt, ganz ungehalten.] Wann seid ihr hier angekommen? Wie lange ist es her?

Locke: 60, 65 Tage.

Desmond: Wie war das Datum?! Wie war das Datum??

Locke: 22. September!

Desmond sieht wieder auf den Ausdruck hinunter. Dort steht eine Zahl: 922044:16 und dahinter über und über „Systemausfall – Systemausfall – Systemausfall“.

Locke: Es war der 22. September...

Desmond sieht wieder auf, völlig geschockt.

Desmond: Ich glaube, ich hab euer Flugzeug zum Absturz gebracht.


Ein breiter hölzerner Pier erstreckt sich vom Strand weit aufs Meer hinaus. Im Hintergrund sind nebelverhangene sattgrüne Berge zu sehen. Und auf dem Pier viele Menschen, allesamt barfuß.

Es sind die Anderen. Eine ganze große Gruppe, allen voran Mr. Friendly und Ms. Klugh, dazu Pickett und Alex. Andere folgen mit Gewehren. Und sie führen Jack, Kate, Sawyer und Hurley auf den Pier hinaus. Sie alle sind gefesselt, Stoffsäcke über ihre Köpfe gestülpt. Michael ist der einzige, der frei gehen darf.

Sie führen die Gruppe bis zum Ende des Stegs, zwingen sie dort in einer Reihe auf die Knie. Und als sie ihnen die Säcke abnehmen, sehen wir, daß sie auch noch geknebelt sind.

Sawyer: [Murmelt durch den Knebel] Verdammter Mistkerl, ich werd dich...

Pickett versetzt ihm kurzerhand einen Tritt in den Magen. Sawyer krümmt sich zusammen, Kate schreit auf.

In den aufkommenden Tumult brüllt Mr. Friendly. Mit grauem Vollbart.

Mr. Friendly: Hey! Beruhigt euch, alle.

Er stellt sich vor seine Gefangenen. Hinter ihnen stehen die Männer mit den Gewehren. Kate sieht Mr. Friendly an.

Kate: [Murmelt durch den Knebel.] Er ist falsch. Wir wissen, daß dein Bart falsch ist.

Mr. Friendly: [Grinsend] Tut mir leid, Missy, hab dich nicht verstanden.

Ms. Klugh: Sie sagte, sie weiß, daß dein Bart falsch ist, Tom.

Mr. Friendly lacht in sich hinein und reißt sich ganz gelassen den Bart ab.

Mr. Friendly: Tja, danke, daß du darauf hingewiesen hast, Kate. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr dieses Ding juckt. [Er sieht zu Ms. Klugh hinüber.] Und danke, daß du ihnen meinen Namen verraten hast, Bea.

Ein Motorengeräusch durchbricht die Stille. Alle wenden die Köpfe. Da kommt das Boot angefahren, mit dem damals Walt verschleppt worden war. Aus der Ferne sieht es aus, als befänden sich zwei Leute darin.

Schweigend warten die anderen ab, bis das Boot angelegt hat. Ein Mann steigt aus.

Es ist Henry.

Er stolziert über den Pier, barfuß wie all die anderen, doch von seltsam alle anderen überschattender Selbstsicherheit. So als wäre er nicht nur irgen jemand, sondern ihr Boß.

Er wirft Michael im Vorbeigehen einen fast unheimlichen Blick zu. Dann bleibt er vor den vier Gefangenen stehen, sieht nur Jack an. Nickt ihm zu, fast einer Verbeugung gleich.

Henry Gale: Hallo nochmal.

Jack starrt ihn grimmig und stumm an.

Henry wendet sich ab, bleibt vor Mr. Friendly stehen.

Henry Gale: Wo ist dein Bart?

Mr. Friendly: [Grinst verlegen] Ich glaube sie... wissen Bescheid.

Henry verdreht die Augen, doch sonderlich bekümmert wirkt er nicht. Wendet sich Michael zu, der nicht weiß, wohin er blicken soll, sich sichtlich unbehaglich fühlt.

Henry Gale: Na gut, dann wollen wir mal zum Geschäft kommen, ja?

Michael verzieht keine Miene.


Nur langsam kommt Charlie zu sich. Er liegt zwischen Schutt und Chaos am Boden im explodierten Gang der Dharma-Station. Mühsam richtet er sich auf, betastet sein Ohr, das blutverschmiert ist, versucht sich zu orientieren. Schleppt sich vorwärts. Die Geräusche ringsum klingen gedämpft wie durch Watte als Nachwirkung der Explosion. Selbst seine eigene Stimme kann er kaum hören, als er Eko am Boden findet und zu ihm hinüberläuft.

Charlie: Eko? Eko! Hey! Ich bin's, Charlie! Wach auf!

Eko ist blutüberströmt und rührt sich nicht.


Locke und Desmond auf der anderen Seite der Schutztüren sind unversehrt. Desmond jedoch ist mehr als außer sich.

Und der Alarm fängt an zu piepen. Nur noch 4 Minuten Zeit.

Desmond: Wir müssen den Knopf drücken.

Locke: Nein, müssen wir nicht!

Desmond: Hast du mich nicht gehört, Bruder? Ich hab euer verdammtes Flugzeug zum Absturz gebracht!

Locke: Wie hast du das denn hingekriegt?

Desmond: An jenem Tag, verwandelten sich diese Zahlen in Hieroglyphen, und als der letzte runterkam, fing hier alles an zu wackeln, und der Bildschirm... der Bildschirm füllte sich mit den Worten "Systemausfall". [Er hält Locke den Computerausdruck vor die Nase.] "Systemausfall"! Und diese Zahlen hier... 92204... der 22. September 2004... der Tag an dem eurer Flugzeug abstürzte. Es ist echt. Es ist alles verdammt echt! Und jetzt drück den verdammten Knopf!

Doch Locke ist nicht von seiner Meinung abzubringen. Wütend starren die beiden einander an.

Locke: Ich weiß was ich gesehen habe! Es ist eine Lüge! Es ist nicht echt! Nichts von all dem hier ist real!

Desmond: Du willst den Knopf nicht drücken? Dann werde ich es tun.

Locke: Nein!

Noch ehe Desmond den Code hat eingeben können, hat Locke den Computer gepackt und vom Tisch heruntergestoßen. Klirrend kracht er auf den Boden. Völlig zerstört.

Desmond faßt sich an den Kopf, starrt den Computer an und kann es nicht fassen.

Desmond: Du hast uns umgebracht. Du hast uns alle gerade umgebracht...

Der Timer zeigt 003:10 an.

Locke: Nein... ich hab uns alle gerade gerettet.

Desmond rennt los, öffnet die Schutztüren, rennt zum Bücherregal hinüber und reißt Bücher heraus, sucht irgendwas.

Charlies Stimme klingt im Hintergrund auf.

Charlie: Hey! Eko! Wach auf! [Er erblickt Desmond.] Hey! Kann mir mal jemand helfen?! Kannst du mir helfen?!

Desmond: Ich versuch's Bruder...

Er wühlt weiter durch die Regale, bis er sein letztes Charles Dickens-Buch findet.

Rückblick

Desmond sitzt allein in der Dharma-Station, eine Waffe in der Hand, eine Schnapsflasche in der anderen. Er trinkt einen Schluck, greift nach dem Buch und klappt es auf.

Ein Brief fällt heraus.

Zögernd und erschrocken starrt er den Brief an, hebt ihn auf, faltet ihn auseinander. Während er liest, hören wir Penelopes Stimme.

Penelope: "Liebster Des, ich schreibe dir diesen Brief, während du ins Gefängnis gehst, und habe ihn an dem einzigen Ort versteckt an den du dich im Moment größter Verzweiflung wenden würdest. Ich weiß, daß du mit dem Gewicht dessen, was passiert ist, davongehst, und ich weiß, der einzige Mensch, der es je von dir nehmen kann, bist du selbst. Bitte gib nicht auf, Des, denn alles was wir wirklich zum Überleben brauchen, ist ein einziger Mensch, der uns wirklich liebt. Und du hast ihn. Ich werde auf dich warten. Immer. Ich liebe dich. Pen.“

Desmond fängt verzweifelt an zu weinen. Schleudert die Schnapsflasche gegen die Wand und brüllt.

Desmond: Es ist alles hin! Es ist... alles ist hin!! Alles!

Wie von Sinnen fängt er an, die Bücher aus den Regalen zu reißen, die Schallplatten, alles was er in die Finger bekommt.

Plötzlich ertönt da ein Geräusch. Ein Klopfen. Irgendwo in der Ferne. Von draußen.

Desmond hält inne. Lauscht. Folgt dem Geräusch.

Draußen auf der Luke kniet Locke, es ist die Nacht, in der Boone starb, und Locke hämmert verzweifelt auf das winzige Fenster ein.

Locke: Ich hab alles getan, was du von mir wolltest! Also wieso hast du das getan?! Wieso?!

Desmond schaltet unten das Licht an. Und lacht.

Inselabschnitt

Desmond klappt sein Buch auf. Darinnen liegt der Schlüssel.

29 Sekunden sind noch auf dem Timer zu sehen.

Desmond rennt los, um den Schlüssel in sein Schloß zu stecken. Er kommt an Locke vorbei, der neben dem Schreibtisch steht und auf den Timer starrt, wartet, daß er abläuft.

Desmond bleibt stehen.

Desmond: Drei Tage, bevor du hier runterkamst, ehe wir uns trafen, hörte ich ein Klopfen an der Lukentür, Rufe. Das warst du, John, oder nicht? [Locke antwortet nicht.] Du sagst, das alles hat keinen Zweck, so was wie Schicksal gibt es nicht? Aber du hast mein Leben gerettet, Bruder, damit ich deins retten konnte.

Locke: Nein, nein! Nein! Nichts von all dem ist echt! Nichts wird passieren. Wir sind okay.

Nur noch 5 Sekunden.

Desmond: Ich muß gehen, und du mußt so weit von hier weg wie möglich.

Er wendet sich ab.

Locke: Wohin gehen?! Halt!

Desmond: Ich werde den Damm sprengen, John.

Die Zeit ist abgelaufen. Der Timer wandelt sich in Hieroglyphen, rot und schwarz, ringsum beginnt es zu dröhnen und beängstigend zu summen.

Desmond: Was immer auch passiert ist, das dich aufhören ließ, zu glauben, tut mir leid, aber es ist alles echt. Und jetzt muß ich gehen und dem allen ein Ende setzen.

Locke: Warte, Desmond...

Desmond: Ich seh dich dann in einem anderen Leben, Bruder.

Und er läßt Locke allein im Computerraum zurück.


Alle Hieroglyphen sind fest an ihrem Platz. Die Stimme durch den Lautsprecher schreit: Systemausfall – Systemausfall – Systemausfall... und dann fängt ringsum alles zu wackeln und zu beben an.

Charlie versucht immer noch, Eko aufzuhelfen. Der kommt nur langsam zu sich.

Charlie: Eko! Eko! Wach auf! Bist du in Ordnung? Oh, paß auf! Okay, komm mit mir!

Alles was auch nur irgendwie metallen ist, fängt an, sich von seinem Platz zu lösen und auf den Magneten zuzufliegen, erst kleine Dinge wie Messer und Gabeln, dann lösen sich Schrauben, Verankerungen, ganze Möbelstücke, die Hanteln, der Trockner und die Waschmaschine...

Locke steht inmitten des Chaos und wird mehr und mehr von Panik gelähmt.

Charlie hilft Eko beim Laufen.

Desmond ist nun unten im Keller beim Kasten mit dem Schlüsselloch.

Eko will Charlie abwehren, will in eine andere Richtung.

Charlie: Eko, komm hoch.

Eko: Charlie...

Charlie: Nein. Ich kann nicht... Eko!

Eko schubst Charlie von sich und rennt zurück in den Computerraum. Charlie stürzt, und als die Waschmaschine über den Flur auf ihn zugerast kommt, kann er in letzter Sekunde gerade noch ausweichen.

Im Computerraum steht Locke wie vom Donner gerührt und starrt Eko in Panik an.

Eko: John!

Locke: Ich hatte Unrecht...

Der Boden unter ihren Füßen wackelt. Alles wackelt und bebt. Und das Dröhnen wird immer noch lauter. Und immer mehr Gegenstände prallen gegen die Magnetwand. Die Anziehungskraft ist so groß, daß das Gehäuse des Timers davon verbiegt.

Unten im Keller kniet Desmond vor dem Schlüsselloch. Penelopes Stimme schwingt sanft durch das Chaos.

Penelope: Alles was wir wirklich zum Überleben brauchen, ist ein einziger Mensch, der uns wirklich liebt. Und du hast ihn. Ich werde auf dich warten. Immer. Ich liebe dich.

Mit Tränen in den Augen steckt Desmond den Schlüssel ins Schlüsselloch, sieht sie wieder vor sich, damals im Stadion, als er ihr die Träne von der Wange gewischt hatte.

Desmond: Ich liebe dich, Penny...

Er dreht den Schlüssel. Und um ihn herum wird alles gleißend weiß.


Auf dem Pier bei Henry, seinen Leuten und ihren Gefangenen beginnt der Boden zu schwanken. Der Himmel färbt sich in seltsamem Licht, und ein Geräusch dröhnt und schrillt so heftig auf, daß alle sich die Ohren zuhalten. Jack, Kate, Sawyer und Hurley mit ihren im Rücken gefesselten Händen krümmen sich zusammen.

Auch Sayid, Jin und Sun auf dem Boot halten sich die Ohren zu.

Im Strandcamp bietet sich genau dasselbe Bild, die Leute verharren in ihren Bewegungen, krümmen sich zusammen und versuchen, ihre Ohren zuzuhalten. Gleißendes Licht strahlt auf.

Und dann verschwindet es wieder. Und mit ihm das ohrenbetäubende Geräusch.

Irgend etwas fällt da vom Himmel. Und Bernard gelingt es im letzten Moment, Claire und Aaron aus der Gefahrenzone zu ziehen.

Es ist die verbeulte Lukentür mit der Aufschrift „Quarantäne“, die vor ihnen auf den Boden kracht.


Die Leute im Camp am Strand räumen auf, was das Beben der Erde zerstört hat, vor allem ihre kleine Speisekammer.

Charlie kommt gekrümmt und blutverschmiert aus dem Dschungel gestolpert. Bernard sieht ihn als erster.

Bernard: Charlie, Bist du okay?

Charlie: Äh, das ist... das ist schwer zu sagen, genau... meine Ohren, weißt du?

Da sind Blutspuren in seinen Ohren und an seinem Hals.

Bernard: Wo ist Locke? Eko?

Charlie: Sie sind noch nicht zurück?

Bernard: Nein...

Charlie sieht beunruhigt aus. Doch dann entdeckt er Claire zwischen all den anderen und fängt an zu lächeln. Claire hält Aaron fest an sich gedrückt und erwidert sein Lächeln.


Zurück zum Pier. Henry baut sich vor Michael auf.

Henry Gale: Ich bin nicht zufrieden mit der Abmachung, die mit dir getroffen wurde, Michael, aber wir haben mehr bekommen, als wir je erwartet hätten, als Walt sich uns anschloß, also nehme ich an, so ist es am besten. Und du hast mich gehenlassen, hast mich freigelassen. Du hast dein Wort gehalten. Wir halten unser Wort auch.

Michael sieht ihn nur an und sagt nichts. Die anderen knien nach wie vor am Boden und können absolut nichts ausrichten. Nur warten.

Henry Gale: Weißt du, wie man ein Boot fährt?

Michael: Ja, ich kann ein Boot fahren.

Henry Gale: Gut. Dann wirst du dieses Boot nehmen [Er deutet auf das kleine Boot, mit dem er hergefahren kam.] und einem Kompaß auf 325 folgen. Und wenn du genau das tust, werden du und dein Sohn Rettung finden.

Michael: Was, das ist alles? Ich folge der Richtung und mein Sohn und ich werden gerettet...

Henry Gale: Ja.

Michael: Woher wißt ihr, daß ich den Leuten nicht erzählen werde, wo ich war?

Henry Gale: Vielleicht wirst du es, vielleicht auch nicht. Aber das tut nichts zur Sache. Wenn du erst mal fort bist, wirst du nie wieder hierher zurückkommen können. Und meine Ahnung sagt mir, daß du zu niemandem ein Wort sagen wirst. Denn wenn du es tust, werden die Leute rausfinden, was du getan hast, um deinen Sohn zurückzukriegen.

Michael schluckt. Wirft einen beschämten Blick auf die anderen vier. Deren Blicke sind finster, und Michael weicht ihnen rasch aus.

Michael: Meine Freunde... mir wurde versprochen, ihr würdet ihnen nicht wehtun.

Henry grinst auf die ihm typische unheimliche Weise.

Henry Gale: Ein Deal ist ein Deal.

Michael sieht mitgenommen und unsicher aus, starrt Henry an, schüttelt den Kopf.

Michael: Wer seid ihr Leute...?

Henry Gale: [Lächelnd] Wir sind die Guten, Michael. [Michael schluckt. Jack, Kate, Sawyer und Hurley nicht minder.] In Ordnung. Sie gehört ganz dir.

Er gibt den Weg zum Boot frei.

Michael: Was? Was bin ich, blöd? Wo ist mein Sohn?!

Henry Gale: Walt ist da drinnen.

Michael starrt ihn an, kann es nicht glauben, ist für einen Moment völlig erstarrt. Dann rennt er zum Boot hinüber.

Henry Gale: Gute Reise, Michael...

Michael ist schon beim Boot. Springt hinein.

Michael: Walt!

Und tatsächlich sitzt er dort in der Kabine.

Walt: Dad! Dad!

Michael: Komm her, komm her. [Er nimmt ihn fest in die Arme]. Bist du okay?

Walt: Ja... Ja, ich bin okay.

Michael: Bist du sicher? [Walt nickt. Er sieht mitgenommen, fast verängstigt aus, doch lächelt, als Michael ihn wieder an sich drückt.] Okay. Jetzt hab ich dich. Jetzt wird alles gut. Wir fahren nach Hause, Walt. Wir fahren nach Hause...

Oben auf dem Pier gibt Henry Ms. Klugh ein Zeichen. Sie geht zu Hurley hinüber und nimmt ihm den Knebel ab. Und auch seine Fesseln.

Ms. Klugh: Hugo, du kannst zurück zu deinem Camp gehen.

Hurley starrt sie an.

Hurley: Was?

Ms. Klugh: Geh zurück. Deine Aufgabe ist es, dem Rest deiner Leute auszurichten, daß sie niemals hierherkommen dürfen.

Hurley rührt sich nicht.

Hurley: Aber... was wird aus meinen Freunden?

Henry Gale: [Grinsend.] Deine Freunde kommen mit zu uns nach Hause.

Jack, Kate und Sawyer sind völlig erstarrt. Hurley nicht minder.

Ms. Klugh: [Zu Hurley] Geh.

Er zögert, weiß nicht, was er tun soll, will nicht gehen, will sie nicht zurücklassen, sieht hilflos Jack an.

Der nickt.

Und Hurley wendet sich schweren Herzens zum Gehen.

Auch Michael startet das Boot und fährt mit Walt davon.

Sawyer, Jack und Kate bleiben auf dem Pier umringt von den Anderen zurück. Kate sieht Jack an. Und er sie. Sie sehen einander an, bis die Anderen ihnen wieder die Stoffsäcke über die Köpfe stülpen und ihre Blicke voneinander trennen.


Es ist Nacht am Strand. Charlie und Claire sitzen zusammen an einem kleinen Feuer.

Claire: Was ist da draußen passiert, Charlie?

Charlie: Willst du den Teil hören, als ich fast von dem flammenden Feuerball getötet wurde, oder von der fliegenden Gabel?

Claire: Ich möchte, daß du ernst bist.

Charlie: Nichts ist passiert...

Claire: Na ja, irgendwas ist schon passiert. Ich meine, das Geräusch und der Himmel, der so merkwürdig violett wurde...

Charlie: Wurde er das?

Claire wendet sich betont genervt über die fehlende Ernsthaftigkeit ab. Charlie schmunzelt.

Claires Blick fällt auf eine Wunde an seinem Arm. Vorsichtig berührt sie sie.

Charlie: Au... au....

Claire sieht ihn an, lange und stumm. Dann beugt sie sich vor und küßt ihn.


Plötzlich sind wir irgendwo zwischen Schnee und Bergspitzen, in einer Hütte, einer kleinen vollgestopften, in der Wäsche an Leinen mitten im Raum hängt und es Monitore und technische Meßgeräte gibt. Mitten drin spielen zwei Männer in warmen Jacken und Mützen Schach. Sie unterhalten sich auf Portugiesisch.

Mann #1: Ich vernichte deine Abwehr... und das ist das letzte, was du von deinem Turm zu sehen kriegst.

Mann #2: Alles Teil des Plans, mein Freund.

Mann #1: Ah, dann ist dein Plan wohl, zu verlieren. [Er lacht.] Bitte, dein Zug.

Mann #2 wirft einen Blick auf eines der Meßgeräte. Auf dem Schirm ist nichts anderes zu erkennen, als daß es sich um einen Detektor für elektromagnetische Anomalien handelt. Mann #1 bemerkt den alarmierten Blick seines Kumpans.

Mann #1: Was?

Mann #2: Wie lange macht es das schon?

Hastig läuft er zu dem Apparat hinüber, geht hastig Aufzeichnungen durch, ganz aufgeregt, ganz außer sich.

Mann #2: Das ist es, oder? Wir haben es schon wieder verpaßt...!

Mann #1: Wir haben es nicht verpaßt!

Ein Alarmsignal schrillt auf. Mann #1 läuft zum Computer hinüber.

Mann #2: Dann ist es diesmal kein falscher Alarm?!

Mann #1: HALT EINFACH DIE KLAPPE UND RUF AN!!


In einem dunklen Schlafzimmer klingelt ein Telephon. Im Bett liegt eine blonde Frau, sie wacht auf, greift verschlafen nach dem Hörer, hebt ab.

Es ist Penelope.

Penelope: Hallo...?

Mann #2: Miss Widmore?

Penelope: Ja...?

Mann #2: Wir sind's. Ich glaube, wir haben es gefunden.

Penelope ist auf einmal hellwach.


Übersetzt von: Willow