Lost Wiki
Advertisement

Informationen zu dieser Episode

Rückblick

Ana-Lucia ist auf dem Schießplatz, sie trägt eine Schutzbrille und zielt höchst konzentriert auf eine Schießattrappe. Sie drückt ab und trifft mehrmals Kopf und Herz. Reglos läßt sie die Waffe sinken und starrt die Attrappe an.


Dann sitzt sie im Büro von Matthew Reed, ihrem Therapeuten.

Matthew: Also wie kommen Sie zurecht?

Ana-Lucia: Na ja, die Familie mit dem schreienden Baby ist ausgezogen.

Matthew: Sie müssen begeistert darüber sein.

Ana-Lucia: Genaugenommen ist es... jetzt zu still.

Sie sitzen einander gegenüber, er an seinem Schreibtisch, sie in einem Sessel. Ihre Finger trommeln einen nervenzermürbend langsamen Rhythmus auf die Armlehne.

Matthew: Und wie geht’s Danny? Versuchen Sie beide, die Dinge zu klären?

Ana-Lucia: Da gibt es nichts zu klären. Er ist weg.

Matthew: Kommen Sie damit klar?

Ana-Lucia: Ich schätzte man könnte sagen, ich bin einfach eine von denen, die besser allein zurechtkommen.

Er beobachtet sie eindringlich.

Matthew: Und wie war es auf dem Schießplatz?

Zum ersten Mal hellt sich Ana-Lucias Gesicht auf. Fast lächelt sie.

Ana-Lucia: Gut.

Matthew: Wie fühlte es sich an, wieder eine Waffe in den Händen zu halten?

Ana-Lucia: Sehr gut.

Matthew: All diese Schritte zählen, Ana. Sie haben große Fortschritte gemacht, seit wir uns vor 4 Monaten trafen.

Ana-Lucia: [Zögernd] Hat sie, Sie wissen schon... gesagt wann ich wieder zur Arbeit kommen kann?

Matthew: Sie hat mir die endgültige Entscheidung überlassen.

Ana-Lucia: Klar.

Matthew: Glauben Sie, Sie sind soweit?

Ana-Lucia: Was denken Sie?

Er betrachtet sie einen Moment lang, dann nimmt er ihre Dienstmarke von seinem Schreibtisch und gibt sie ihr. Ana nimmt sie an und lächelt leicht.

Matthew: Willkommen zurück bei der Streitmacht, Officer Cortez.

Ende des Rückblicks.

Inselabschnitt

Zurück zur Insel. Wir sind wieder an dem Punkt, wo Ana gerade Shannon erschossen hat. Ihre Gruppe steht sprachlos und still hinter ihr. Jeder von ihnen völlig geschockt.

Sayid kniet am Boden, Shannons leblosen Körper in seinen Armen. Er starrt Ana an.

Dann legt er Shannon vorsichtig auf den Boden, steht auf, zieht plötzlich seine Waffe und geht auf Ana los.

Michael: Sayid! Sayid, nein!

Doch Sayid ist nicht zu bremsen. Mit der Waffe in der Hand stürzt er auf Ana los. Doch Eko verstellt ihm den Weg und reißt ihn um. Verbissen rollen die beiden über den Boden. Die Waffe gleitet Sayid aus der Hand. Eko und er versuchen gleichermaßen, ihrer wieder habhaft zu werden. Der Boden ist aufgeweicht vom Regen, und die beiden sind bereits von Schlamm bedeckt.

Die anderen schreien aufgeregt durcheinander, versuchen, die beiden Männer auseinander zu bringen.

Libby: Eko, laß ihn gehen!

Michael: Er ist einer von uns!

Libby: Nein! Eko! Nein, nein!

Doch niemand achtet auf sie.

Und schließlich ist es Ana, die die Waffe an sich reißt und Sayid damit einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf verpaßt.

Sayid geht zu Boden und rührt sich nicht mehr. Und schnappt sich seine Waffe.

Michael: Hey, hey!

In Panik fährt sie herum, die Waffe erhoben, richtet sie auf alles und jeden, das sich auch nur regt. Selbst ihre eigenen Leute.

Ana-Lucia: [richtet die Waffe auf Michael] Keine Bewegung! Niemand bewegt sich!

Libby, Bernard, Jin und Michael stehen wie erstarrt. Wissen nicht, was sie tun sollen. Eko rappelt sich langsam auf. Ana ist völlig außer sich.

Ana-Lucia: Niemand bewegt sich! Niemand! [Zu Eko] Hat er noch irgendwas anderes bei sich?

Eko: Was?

Ana-Lucia: Er hat dir gerade eine Waffe an den Hals gehalten. Guck nach, ob er noch was anderes bei sich hat.

Eko rührt sich nicht.

Michael: [Zu Ana] Hey. Runter damit.

Ana-Lucia: [Hält die Waffe weiter auf ihn gerichtet ] Halt.

Michael: Bist du verrückt? Halt die nicht auf mich!

Ana-Lucia: Ich sagte Halt!

Michael: Was ist dein Problem?

Ana hört nicht zu. Sie feuert einen Warnschuß ins Gehölz. Alle zucken zusammen, starren sie fassungslos an.

Bernard: Ana!

Jin sagt etwas auf Koreanisch und macht einen Schritt auf Ana zu. Sofort richtet sie die Waffe auf ihn.

Ana-Lucia: [Außer sich] Zurück! Zurück, alle beide!!

Michael: Bist du verrückt?

Libby: Ana...

Ana-Lucia: Zurück, sofort!

Libby: Ana!

Ana läßt die Fassungslosigkeit der anderen nicht an sich heran.

Ana-Lucia: [Zu Eko] Wir müssen ihn fesseln.

Eko: [Dunkel] Ich werde ihn nicht fesseln.

Ana-Lucia: Er hat versucht, dich umzubringen.

Er wirft ihr einen langen stummen Blick zu.

Eko: Nein.

Ana wendet sich hektisch von ihm ab, richtet die Waffe auf Libby.

Ana-Lucia: Du. Mach du’s.

Libby starrt sie an.

Ana-Lucia: Fessel ihn. Nimm die Reben von der Trage.

Libby rührt sich nicht.

Michael: Hey, wenn wir das Ding auseinandernehmen, werden wir nicht--

Ana-Lucia: Halts Maul!

Libby: Ana, Sawyer braucht einen Arzt oder er wird sterben.

Ana schluckt.

Ana-Lucia: Ich weiß was ich tue.

Niemand wagt, sich zu regen.


Rückblick

Es ist Anas erster Tag wieder im Dienst. In ihrer Uniform geht sie durch das Polizeirevier auf dem Weg zum Büro des Captains.

Anas Captain ist eine Frau. Sie unterhält sich gerade mit einem anderen Polizeibeamten.

Captain: Ich hoffe das ist alles.

Raggs: Das ist alles was wir im Augenblick haben.

Captain: Okay.

Raggs: Danke Captain.

Hinter ihm tritt Ana durch die Tür. Die Frau hinter dem Schreibtisch sieht auf, ein leichtes Lächeln breitet sich auf ihrem Gesicht aus.

Captain: Komm rein.

Raggs: Hey. Guck mal wer da ist. Schön dich zu sehen, Ana-Lucia. Willkommen zurück.

Ana-Lucia: [Lächelt fast ein wenig verlegen] Danke Raggs.

Raggs: Ich besorge Ihnen die IR’s, Captain.

Captain: Heute noch.

Raggs: Natürlich.

Raggs verläßt das Büro. Die dunkelhaarige Frau sieht Ana an.

Captain: Wie geht es dir?

Ana-Lucia: Gut. Bestens.

Sie nimmt ein Blatt Papier von ihrem Schreibtisch und gibt es Ana.

Captain: Gut. Dein Auftrag.

Ana nimmt das Blatt, überfliegt es, und ihr Blick verfinstert sich.

Ana-Lucia: Beweisaufnahme? Du steckst mich hinter den Schreibtisch?

Captain: Ist das ein Problem?

Ana-Lucia: Ich will auf Streife.

Captain: Es ist mir egal was du willst.

Ana-Lucia: Steck mich einfach in einen Wagen.

Captain: Du warst in einen Schußwechsel verwickelt. Nein.

Ana sieht sie einen langen Moment lang stumm an. Sie sieht betroffen aus. Ihre nächsten Worte spricht sie auf Spanisch.

Ana-Lucia: [Tust du das, weil du mein Captain bist? Oder weil du meine Mutter bist?]

Ihre Mutter antwortet auf Englisch.

Captain: Beides.

Ana-Lucia: [Eindringlich] Ich muß wieder zurück auf die Straße. Bitte.

Captain: Wenn ich dich in einen Wagen setze, werden alle wissen, daß ich meine Beziehungen hab spielen lassen. Du willst nicht, daß ich dich wie meine Tochter behandele? Dann bitte mich nicht um Gefallen.

Ana-Lucia: Dann versetz mich.

Sie sehen einander wieder lange an. Dann ändert ihre Mutter etwas auf dem Papier und gibt es ihr zurück.

Captain: Du wirst nicht versetzt, aber ich gebe dir einen Wagen. Zufrieden?

Ana antwortet nicht, sie nimmt das Papier und liest es. Doch sie sieht erleichtert aus.

Raggs kommt wieder herein.

Raggs: Entschuldigen Sie die Störung, Captain. Ana, du wirst im Untersuchungshaftraum erwartet. Sie sagen es ist wirklich wichtig.

Ana-Lucia: Danke, Raggs. Ich bin gleich da.

Raggs nickt und verschwindet wieder. Auch Ana wendet sich zum gehen.

Captain: Sie haben dir einen Kuchen besorgt.

Ana hält an der Tür inne und sieht zu ihr zurück.

Captain: Versuch überrascht zu tun.

Ohne ein Wort verläßt Ana das Büro ihrer Mutter.


Inselabschnitt

Zurück zur Insel. Jack ist am Strand und füllt eine Wasserflasche in einem der aufgestellten Regenauffangbecken. Rose kommt zu ihm herüber.

Rose: Jack, schön dich außerhalb der Luke zu sehen. Du kannst ein bißchen mehr Sonne gebrauchen.

Jack: [Lächelt] Ich werd drüber nachdenken.

Rose hält eine Holzschale mit Obststückchen in den Händen und bietet sie ihm an.

Rose: Ein bißchen Obst könnte dir auch guttun. Ist gut für die körperliche Verfassung. Zumindest sagt man das so.

Jack: Also wenn man das so sagt...

Er nimmt ein Stück Obst aus der Schale und ißt es. Es scheint ihm außerordentlich gut zu schmecken.

Jack: Wo hast du die her?

Rose: Nur weil du ein bißchen aus dem Häuschen bist, bedeutet das nicht, daß du mit vollem Mund reden darfst.

Plötzlich fällt etwas kleines Weißes von oben herunter und landet in dem Wasserbecken. Rose und Jack tauschen einen Blick. Dann sieht er ins Becken hinein und fischt einen kleinen Golfball heraus. Forschend blickt er um sich.


An einem anderen Teil des Strandes spielen Kate, Charlie und Hurley Golf. Kate hat den Schläger und ist bereit für den nächsten Schlag, während die Jungs eifrig diskutieren und mit den Händen herumfuchteln.

Hurley: Bis hinter den hängenden Baum, doppelt oder nichts.

Kate: Bist du sicher?

Hurley: Alter, doppelt oder nichts. Keine Chance, daß du ihn so weit schlagen kannst.

Charlie: Hurley, die Frau ist auf verdammte Steroide.

Kate: Doppelt wären 10.000 Mäuse.

Charlie: Oh, das ist gar nichts für jemanden mit $150 Millionen. Er würde dir deinen eigenen Golfplatz bauen, wenn du willst.

Kate wirft Charlie einen verwirrt-amüsierten Blick zu.

Kate: Wovon redest du denn da?

Hurley: Ignorier ihn. Er ist ein Idiot.

Kate schmunzelt und schlägt den Ball. Die beiden Jungs sehen ihm in seinem weiten Flug nach. Er landet definitiv weit hinter dem ausgemachten Ziel.

Hurley: Mist!

Kate schmunzelt vergnügt.

Da kommt Jack hinzu, die Wasserflasche immer noch in den Händen. Er wirft Kate einen Blick zu. Lächelt.

Jack: Der hat gesessen. Versuch deinen linken Arm geradezuhalten.

Kate: Du gibst mir Tips?

Er bleibt vor ihr stehen, schmunzelt.

Jack: Kate, ich bin… ich bin ein Doktor.

Kate: [Amüsiert] Dann denkst du also du kannst es besser?

Jack: [Schmunzelt] Jeder kann einen Ball schlagen. Das ist kein Golf.

Kate: Und was ist Golf?

Er sieht sie an.

Jack: Golf ist… Präzision.

Kate nickt brav, verzieht dann belustigt das Gesicht.

Kate: Na, warum schlagen wir nicht ein paar Löcher und sehen dann wer von uns präziser ist?

Jack lacht in sich hinein, während die anderen beiden Jungs hinter ihnen zu jubeln anfangen.

Hurley: Whoohooo.

Charlie: Oooh, Schlachtgespräche.

Jack: Das soll ein Scherz sein, oder?

Kate schüttelt den Kopf.

Kate: [Herausfordernd] Drei Löcher, kein Handicap. Wir spielen um das Recht des Prahlens.

Jack schmunzelt, zögert leicht. Doch Kate wendet sich bereits zum Gehen.

Kate: Worauf warten wir?

Sie dreht sich um und geht. Und Jack folgt ihr.


Zurück in den Dschungel. Sawyer liegt auf dem Boden, noch immer bewußtlos. Bernard, Michael, Jin und Eko sitzen um ihn herum. Eko versucht ihm von seiner Fellflasche etwas Wasser einzuflößen, doch das meiste Wasser läuft an Sawyers Kinn und Wange herunter.

Libby und Ana stehen etwas abseits zusammen.

Libby: Ana, laß uns einfach zu ihrem Camp gehen. Es war ein Unfall. Sie werden es verstehen.

Ana-Lucia: Sie werden es verstehen? Ich habe einen von denen umgebracht.

Libby antwortet darauf nicht, betrachtet Ana nur betreten und besorgt.

Hinter ihnen, fest an einen kräftigen Baum gefesselt, kommt Sayid langsam zu sich. Seine Finger greifen suchend auf dem Dschungelboden herum. Als ihm bewußt wird, daß er seine Arme nicht bewegen kann, starrt er Ana zornig an.

Ana fängt seinen Blick auf, deutet dann auf Jin und Michael.

Ana-Lucia: [Zu Libby] Wenn die beiden sich bewegen, schrei.

Libby: Warte. Was willst du denn--

Ana geht zu Sayid hinüber, bleibt genau vor ihm stehen und sieht auf ihn herunter. Sayid starrt sie an.

Sayid: Binde mich los.

Ana-Lucia: Ich werde dich nicht--

Sayid: Binde mich los!!!

Fast sieht es aus, als würde Ana etwas zurückzucken. Doch Anstalten, Sayid loszubinden, macht sie nicht. Starrt ihn nur an.

Libby: Ana…

Im Hintergrund kommt Bewegung in die Gruppe, als Eko Sawyer über seine Schulter nimmt und sich zum Gehen wendet. Ana tritt ihm entsetzt in den Weg.

Ana-Lucia: Was machst du denn?

Eko: Ich bringe ihn zurück zu seinem Camp.

Ana starrt ihn fassungslos an. Wirkt für einen Moment fast verzweifelt. Ihre Stimme ganz ungewohnt leise und bittend.

Ana-Lucia: Geh nicht. Bitte.

Aber Eko läßt sich nicht umstimmen. Und Ana wird wieder trotzig.

Ana-Lucia: Wenn du das wärst, würde er dich sterben lassen.

Eko: [Bitter] Ich tu das nicht für ihn. Ich tue das für mich.

Damit geht er mit dem reglos über seiner Schulter hängenden Sawyer an Ana vorbei. Sie starrt ihm nach. Und rührt sich nicht.


Rückblick

Ana und ihr Partner, Big Mike, sind auf Streife. Big Mike sitzt hinter dem Steuer.

Big Mike: Und, hat der Seelenklempner dir ein paar gute Drogen gegeben?

Ana-Lucia: [lacht] Nicht diese Art von Seelenklempner.

Big Mike: Hast du mich vermißt?

Ana-Lucia: Junge, hab ich.

Big Mike: Hab von dir und Danny gehört.

Anas Schmunzeln verblaßt.

Big Mike: Willst du, daß ich ihm für dich in den Hintern trete?

Ana-Lucia: Nee. Ist besser so wie es ist.

Sie wendet sich ab, sieht für eine Weile nachdenklich aus dem Fenster. Runzelt die Stirn.

Ana-Lucia: Was machen wir denn in Westwood?

Big Mike: Dachte mir ein Tapetenwechsel wäre mal ganz nett. Schöne sichere Nachbarschaft für deinen ersten Tag zurück.

Ana-Lucia: [Bitter] Das war ihre Idee, oder?

Big Mike: Sie ist der Captain.

Ana-Lucia: Ja…

Es gibt einen Aufruf durch den Polizeifunk.

Polizeifunk: 8-Adam-9, bitte übernehmen Sie einen Fall häuslicher Konfrontation. 2210 South Veteran.

Ohne Zögern nimmt Ana das Funkgerät und antwortet auf den Ruf.

Ana-Lucia: Hier ist 8-Adam-16.

Big Mike sieht sie an.

Big Mike: Das ist nicht unser Auftrag.

Doch Ana beachtet ihn gar nicht.

Polizeifunk: Fahren Sie fort, Adam-16.

Ana-Lucia: Wir sind nur 3 Blocks vom Veteran entfernt. Wir übernehmen.

Polizeifunk: Verstanden, 8-Adam-16.

Big Mike verzieht das Gesicht, doch dann stellt er die Sirene an und schlägt den Weg zum Ort des Geschehens ein.


Lauter Tumult erfüllt die Straße. Eine Frau mit einem schreienden Baby auf dem Arm steht vor einem Mehrfamilienhaus und streitet lauthals mit einem Mann. Der Mann, Travis, schleppt einen Fernseher. Beide sind außer sich vor Wut und kümmern sich weder um das verängstigte Baby noch die Nachbarschaft.

Das Baby schreit.

Shawna: Wo willst du hin?! Was machst du denn?! Nicht den Fernseher, Travis. Der gehört mir!

Ana und Big Mike halten am Straßenrand. Die beiden Streitenden scheinen die Sirene gar nicht zu bemerken.

Travis: Ein Teufel gehört dir. Den hab ich von meinem Geld gekauft!

Shawna: Lügner!

Ana und Big Mike steigen aus dem Wagen und nähern sich den beiden. Travis bemerkt sie als erster und starrt seine Freundin entsetzt an.

Travis: Hast du die Bullen gerufen?!

Shawna: Was?!

Travis: Tu mal was nützliches, Shawna. Halt dein Maul!

Das Baby schreit.

Shawna: Verhaften Sie ihn! Er klaut meinen Fernseher!

Travis: Sie hat mich geschlagen! Sie hat mich geschlagen!

Shawna: Damit darf er nicht durchkommen!

Big Mike: Hey, Schluß damit, alle beide!

Aber die Situation will sich einfach nicht entspannen. Weder Travis noch Shawna sind bereit, nachzugeben.

Shawna: Was willst du denn machen? Das Baby wegholen?

Travis: Bring das verdammte Kind zum Schweigen!

Shawna: Nein!

Das Baby schreit weiter.

Und plötzlich zieht Ana ihre Waffe und richtet sie scharf auf Travis.

Ana-Lucia: Die Hände dahin wo ich sie sehen kann! Runter auf den Boden!

Völlig geschockt läßt Travis als erstes den Fernseher fallen. Er kracht scheppernd auf den Boden. Travis geht auf die Knie. Ana hält ihre Waffe weiter auf ihn gerichtet.

Big Mike: Officer Cortez!

Travis beugt sich tiefer zu Boden.

Ana-Lucia: Ma'am, bringen Sie Ihr Baby nach oben.

Travis liegt inzwischen fast völlig flach auf dem Boden.

Big Mike: Ana-Lucia!

Ana-Lucia: [brüllt Travis an] Die Hände runter auf den Boden!

Big Mike: [brüllt Ana an] Ana-Lucia! Er ist unten. Steck deine Waffe weg. Sofort!

Ana starrt ihn an.

Ende des Rückblicks.


Inselabschnitt

Zurück in den Dschungel. Ana sitzt am Boden, unruhig und ruhelos. Die Waffe fest in den Händen.

Sayid, fest an den Baum gebunden, rührt sich nicht.

Libby nähert sich Ana vorsichtig.

Libby: Hey, ich denke du solltest ihn gehen lassen.

Sie deutet zu Sayid hinüber. Ana wirft ihm ebenfalls einen Blick zu.

Ana-Lucia: Nein. Er wird hinter mir her sein.

Libby: Das weißt du nicht.

Ana-Lucia: Ich hab jemanden umgebracht, den er liebt.

Dann sieht sie, daß Michael plötzlich aufsteht, und braust auf.

Ana-Lucia: Setz dich hin. Sofort!

Michael wirft ihr einen düsteren Blick zu. Läßt sich aber nicht einschüchtern.

Michael: Ich bringe ihm Wasser. Du willst mich erschießen? Schieß doch.

Ana starrt ihn an. Michael macht keine Anstalten, seine Meinung zu ändern.

Ana-Lucia: Denk nicht mal dran, ihn loszubinden.

Michael wirft ihr noch einen finsteren Blick zu und geht langsam zu Sayid hinüber, kniet sich vor ihn und läßt ihn etwas Wasser trinken. Sayid schluckt schwer, schließt die Augen für einen Moment, seufzt. Als er Michael wieder ansieht, ist seine Stimme gepreßt vor Wut.

Sayid: Wer ist diese Frau?

Michael: Ihr Name ist Ana-Lucia. Sie war im Flugzeug. Im Heck. Sie alle waren da. Wir wollten sie mit zurückbringen.

Sayid: Wo ist Walt?

Da ist eine kurze schwermütige Pause.

Michael: Die haben ihn geholt. Die anderen...

Sayid: [Geschockt] Was meinst du damit, die haben ihn geholt?

Michael: Vom Floß. In der Nacht, nachdem wir los sind.

Sayid stöhnt vor verzweifelter Wut und zerrt an den Fesseln. Doch er hat kaum Raum, sich zu bewegen.

Michael: Hey, Mann. Hey, wir werden hier wieder rauskommen, Mann.

Sayid sieht ihn nur an und antwortet nicht.


Oben auf dem Inselgolfplatz. Jack und Kate bereiten sich auf ihr Spiel vor. Niemand sonst ist in der Nähe.

Jack wirft ein Tee zu Boden.

Jack: Ich schätze du zuerst.

Kate: Ich Glückliche.

Jack: Weißt du, der Ladys Tee in meinem Club Zuhause ist ungefähr 10 Fuß dichter, also wenn du--

Kate: Halt die Klappe, Jack.

Sie schmunzelt und er lacht leise. Dann schlägt sie schwungvoll den Ball. Er fliegt hoch durch die Luft und landet ziemlich nahe am Loch. Jack sieht beeindruckt aus, versucht es aber nicht zu zeigen.

Jack: Schön…

Kate: Du bist dran.

Sie gibt ihm den Golfschläger. Jack nimmt seine Position ein, schwingt den Schläger in präzisem Bogen. Doch der Ball verschwindet im Dschungelgebüsch. Jack runzelt unzufrieden die Stirn. Kate sieht sowohl mitfühlend als auch amüsiert aus.

Kate: Wow, du hast dich ganz schön ins Zeug gelegt.

Sie machen sich beide auf den Weg, den verlorenen Ball wiederzufinden, betreten den Dschungel. Jack bahnt sich seinen Weg über einen kleinen Bach, Kate bleibt am Ufer stehen.

Kate: Wir haben noch mehr Bälle, du könntest einfach einen fallenlassen.

Jack: Ich krieg das schon hin. [Er entdeckt den Ball am Boden zwischen Steinen und Erdklumpen] Hab ihn.

Er hockt sich hin und räumt die Steine aus dem Weg, um von genau dort den nächsten Schlag zu tätigen. Nimmt den Schläger und begibt sich in Position.

Kate sieht plötzlich etwas hinter Jack im Dschungel. Ihr Schmunzeln erstirbt.

Jack, bereit, den Schläger zu schwingen, sieht zu ihr hinüber.

Jack: Du solltest vielleicht einen Schritt zur Seite gehen.

Sie rührt sich nicht. Und er bemerkt den erschrockenen, fast bestürzten Ausdruck auf ihrem Gesicht.

Jack: Was?

Wendet sich um, um selbst nachzusehen.

Und da kommt Eko mit langen Schritten auf ihn zu. Sawyer immer noch über seiner Schulter hängend.

Geschockt weicht Jack ein paar Schritte zurück.

Eko kommt näher, bleibt vor ihm stehen.

Eko: Wo ist der Doktor?

Jack starrt ihn nur an.


Unten im Bunker sitzt Locke über einem Kreuzworträtsel, während er über den Computer wacht. Gerade füllt er Nummer 42 mit der Frage nach “Enkidus Freud” aus und schreibt “Gilgamesh” in die Kästchen.

Als er hinter sich hastige Geräusche hört, fährt er herum. Jack und Kate kommen hereingestürzt, Sawyer in ihrer Mitte. Jack versucht, Kate die Last abzunehmen.

Jack: Ich hab ihn. Ich hab ihn.

Kate: Okay. Wohin mit ihm?

Jack: Ins Bad. Er glüht. Wir müssen ihn in die Dusche kriegen und sein Fieber senken.

Jack hetzt zur Dusche hinüber, setzt Sawyer hin und dreht das kalte Wasser auf. Sawyer stöhnt etwas, doch wehrt sich kaum.

Kate: Was kann ich tun?

Jack: Okay. Such die Medikamente durch. Da gibt es eine Flasche Ofloxacin…

Kate: Ofloxacin…

Jack: Ofloxacin -- kleine weiße Pillen. Bring den Alkohol mit und ein paar Mullbinden, und bezieh das Bett, es muß unbedingt ganz sauber sein.

Kate steht wie erstarrt und rührt sich nicht.

Jack: Kate?!

Kate: Äh, ja, ja…

Sie läuft davon, während Jack sich Sawyers Schußwunde zuwendet und vorsichtig versucht, die Stoffreste seines Hemdes um die Wunde herum beiseite zu schieben.

Locke nähert sich vorsichtig, besorgt und verwirrt.

Im Hintergrund schallt bereits das warnende Piepen des Timers auf.

Locke: Was ist passiert?

Jack wirft ihm nur einen kurzen Blick zu.

Jack: John, der Knopf...

Widerstrebend entfernt Locke sich, um seine Pflicht zu erfüllen, während Jack sich wieder Sawyer zuwendet.


Eko steht allein im leeren Flur und starrt das Dharma Logo mit dem Schwan in der Mitte an. Im Hintergrund klingt das leise Rauschen auf, als der Timer wieder auf 108:00 umspringt. Einen Augenblick später tritt Locke in den Flur hinaus.

Er starrt Eko an.

Und Eko ihn.

Für einen Augenblick ist es vollkommen still.

Locke: Hallo.

Eko: Hallo.

Keiner von beiden rührt sich.


Zurück in den Dschungel. Ana sitzt allein, abseits von den anderen, die Stirn erschöpft gegen die Waffe gepreßt. Sie sieht hilflos aus.

Bernard kommt langsam auf sie zu.

Bernard: [Sanft] Hey… Was tun wir hier, Ana? Ich meine, ihr Camp muß ganz dicht bei sein. Ich will einfach nur zurück zu meiner Frau.

Tränen schimmern in seinen Augen. Doch Anas Antwort ist schnippisch und kühl wie gewöhnlich.

Ana-Lucia: Wie lange hab ich dich da draußen am Leben gehalten, Bernard? [Bernard senkt den Kopf] Genau. Also gönn mir jetzt mal ne Pause.

Libby mischt sich behutsam ein.

Libby: Hey. Wir wollen nur wissen, was du vorhast. Wie ist dein Plan?

Noch ehe Ana antworten kann, kommt Sayid ihr zuvor.

Sayid: Sie hat keinen Plan! Sie hat nur ihre Schuld... und eine Waffe.

Ana schluckt. Zögert einen Moment. Doch sie kann nicht nachgeben, nicht einlenken.

Sie steht auf.

Ana-Lucia: Ihr wollt einen Plan? [Zu Michael] Gibt es in eurem Camp Munition?

Michael: [Verwirrt] Was?

Ana-Lucia: Munition -- für die Waffe. Gibt es welche in eurem Camp?

Michael: Ja, ein paar Schachteln.

Ana-Lucia: In Ordnung. Die will ich. Mindestens die Hälfte. Und ich brauche Marschgepäck. Eine Menge. Eine Decke. Medizin. Klamotten… Jeans und Socken. Behältst du das alles?

Michael: Ja, tu ich.

Ana-Lucia: In Ordnung. Du bringst mir das ganze Zeug, und ich laß deinen Freund gehen.

Michael wirft Sayid einen Blick zu und schüttelt seinen kopf.

Michael: Mm-mm. Ich laß ihn nicht hier.

Libby: [Eindringlich] Michael, das solltest du.

Michael: Nein. Wir bleiben zusammen.

Jin sagt etwas auf Koreanisch, nickt ihm zu, deutet ihm an, ruhig zu gehen. Doch Michael ist immer noch unschlüssig. Sieht Jin an, sieht Sayid an. Und gibt letztendlich nach.

Michael: [Zu Jin] Ich komm wieder zurück, Mann.

Jin nickt, und Michael macht sich auf den Weg.

Libby versucht, Ana ins Gewissen zu reden.

Libby: Ana, was machst du denn? Du kannst hier draußen nicht allein leben.

Doch Ana wendet sich ab.

Ana-Lucia: Ich bin schon lange allein.


Rückblick

Ana und Big Mike kommen zurück zum Revier und gehen vom Parkhaus in Richtung der Büros.

Big Mike: Ich melde uns ab.

Ana-Lucia: Was, jetzt redest du mit mir?

Big Mike: Ich will nur nach Hause, A.L.

Sie sieht sich zu ihm um.

Ana-Lucia: Hey, ich hab dem Typen zweimal befohlen, aufzuhören.

Big Mike: Dann heißt das also, jedes Mal, wenn wir einem Jojo mit einem Fernseher begegnen, wirst du ihn zur Strecke bringen?

Noch ehe Ana antworten kann, nähert sich Raggs.

Raggs: Hey, Ana-Lucia, deinen Typen… wir haben ihn.

Ana erstarrt augenblicklich.


Der Verdächtige, eine junger blonder Mann, sitzt im Verhörraum. Auf der anderen Seite der Spiegelfensterwand stehen Ana, ihre Mutter und ein paar Männer und beobachten ihn.

Captain: Sein Name ist Jason McCormack. Wir haben ihn aufgegriffen, als er im Echo Park eine ältere Frau überfiel. Seine Fingerabdrücke stimmen mit denen von deinem Tatort überein. Wir haben ihn verhört, und er hat gestanden. Der D.A. ist bereit, Anklage zu erheben. Alles was wir brauchen, ist daß du ihn identifizierst.

Ana starrt den Mann an. Und für einen langen Augenblick ist es ganz still.

Ana-Lucia: [Leise] Er ist es nicht.

Ihre Mutter starrt sie zutiefst geschockt an.

Captain: Er hat gestanden…

Ana-Lucia: Ich kenne ihn nicht.

Captain: [Zu den anwesenden Männern] Könnt ihr uns einen Moment allein lassen?

Sie verlassen augenblicklich das Zimmer. Nachdem die Tür hinter ihnen ins Schloß fällt, wendet ihre Mutter sich wieder an Ana.

Captain: Wieso tust du das?

Ana-Lucia: Weil er es nicht ist.

Captain: [Eindringlich] Er hat dich viermal angeschossen, Löcher in deiner Weste hinterlassen. Er hat versucht, dich umzubringen. Willst du eine Liste mit seinen Vorstrafen? Willst du diesen Kerl wieder auf die Straße lassen?

Ana starrt den Typen auf der anderen Seite der Spiegelwand nur an.


Inselabschnitt

Zurück im Dschungel. Ana geht langsam dort hin, wo Shannon auf dem Boden liegt. Sie bleibt vor ihr stehen. Geht in die Knie. Setzt sich hin. Und starrt die Leiche an.


Im Dharma-Bunker. Eko betrachtet das Waffenarsenal. Locke steht hinter ihm, noch immer zutiefst verwirrt.

Locke: Was ist passiert? Da draußen. Was ist passiert?

Eko: Es gab einen Unfall.

Locke: Was für einen Unfall?

Eko: Ein Mädchen wurde angeschossen... und getötet.

Locke schluckt schwer.

Locke: Wie sah sie aus?

Eko: Sie war groß, mit blonden Haaren. Da war ein Araber...

Locke: Shannon…

Locke ist zutiefst bestürzt. Eko wird ganz still.

Locke versucht sich zusammenzureißen.

Locke: Du hast gesagt ihr wart 5 aus dem Heckteil?

Eko: 4.

Locke: 4 -- Wieso sind die anderen nicht mit dir hergekommen? Und Michael, Jin…?

Einen Moment lang fehlen Eko die Worte und er sieht Locke nur bedrückt an.

Eko: Sie können im Augenblick nicht zurückkommen.

Wieder eine verwirrte Pause.

Locke: Kannst du mich zu ihnen bringen?

Eko: [Nach einem Blick auf die Waffen] Nein.


Sawyer liegt jetzt in einem frischbezogenen Bett, als Kate mit der Medizin und einem Glass Wasser angelaufen kommt.

Kate: Hier bitte.

Sie gibt Jack die Tabletten und das Glas.

Sawyer windet sich ruhelos und zitternd im Bett.

Kate: [Besorgt] Was ist los? Wieso zittert er so?

Jack: Er ist septisch. Die Infektion ist in den Blutkreislauf vorgedrungen. Wenn das Antibiotikum das Fieber nicht senkt, fällt er in einen Schock. Halt ihn hoch.

Kate klettert hinter Sawyer auf das Bett, so daß sein Oberkörper gegen sie lehnt und sein Kopf an ihrer Schulter ruht.

Kate: Okay, ich hab ihn.

Jack steckt Sawyer eine der Tabletten zwischen die Lippen und versucht, etwas Wasser hinterher zu gießen.

Jack: Schlucks runter. Schlucks runter. Schlucks runter.

Doch Sawyer hustet und spukt Wasser und Tablette wieder aus.

Jack: Verdammt…

Er will es nochmal versuchen, doch Kate kommt ihm zuvor.

Kate: Ich mach’s.

Jack: Nein nein, ich mach schon.

Aber sie nimmt ihm die Tablette aus der Hand.

Kate: Ich kriegt das hin.

Sie beugt sich ganz dicht an ihn heran, streicht ihm sanft durch das Haar, ihr Gesicht so nah an seinem, fast wie zu einem Kuß, flüstert sanft in sein Ohr.

Kate: Sawyer? Ich bin’s, Kate. Du mußt mir mal zuhören, okay? Dir kann es nur wieder besser gehen, wenn du diese Tablette nimmst.

Sanft streichelt sie sein Haar, ihre Lippen ganz nah an seiner Schläfe.

Jack sieht sie an. Und dreht dann den Kopf weg.

Kate: Darum mußt du sie jetzt runterschlucken, okay? Okay, los geht’s.

Sie legt ihm die Tablette in den Mund. Jack hält ihr das Wasserglas hin, und sie hält es Sawyer an die Lippen.

Kate: Und jetzt schluck sie runter. Schluck sie runter.

Und Sawyer schluckt die Tablette herunter.

Kate lächelt erleichtert.

Kate: Gut! Gut…

Jack sieht sie wieder an. Seine Stimme ist ganz leise und fast ein wenig verlegen.

Jack: Gut gemacht. Hab das Ins-Ohr-Flüstern auf der Medizinschule nie gelernt.

Sie wirft ihm einen Blick zu, lächelt leicht. Ihre Arme immer noch um Sawyer.


Zurück in den Dschungel. Bernard sammelt seine Sachen zusammen. Ana tritt vor ihn.

Ana-Lucia: Was machst du?

Bernard: Ich gehe, Ana. Ich will hiermit nichts zu tun haben.

Ana starrt ihn an. Bernard hat Tränen in den Augen. Doch diesmal läßt er sich nicht beirren.

Bernard: Ich weiß alles, was du für uns getan hast. Und ohne dich wäre ich nicht einmal mehr am Leben. Aber ich gehe.

Ana wendet sich zu Libby um.

Ana-Lucia: Was ist mit dir?

Libby: Ich glaube einfach, daß du nicht die beste Menschenkennerin bist. Ich war bei dir, als du Nathan in die Grube geworfen hast.

Ana beißt die Zähne zusammen.

Ana-Lucia: In Ordnung. Ihr wollt gehen? Geht. [Zu Jin] Du -- geh.

Jin sieht zu Sayid hinüber. Hin und hergerissen. Doch Sayid nickt ihm zu. Und somit entschließt sich Jin, doch zu gehen.

Ana-Lucia: Verschwindet. Geht.

Und die Gruppe macht sich auf den Weg. Einer nach dem anderen. Bis nur noch Ana und Sayid übrig sind.

Sie starren einander an.


Michael rennt so schnell er kann durch den Dschungel. Er kommt an die Lichtung, in der Sun ihren Garten errichtet hat. Als sie ihn sieht, steht sie auf, starrt ihn an, völlig geschockt.

Sun: Michael!

Michael: Hi. Hey Sun… Ist schon gut. Jin ist okay.

Sun: Was ist passiert? Wo ist er?

Michael: Ihm geht’s gut, und ich werde alles erklären. Aber jetzt muß ich erstmal Jack finden.


Jack ist unten im Dharma-Bunker und redet auf Eko ein. Versucht, ihn zum Reden zu bringen. Doch Eko schweigt beharrlich. Er sitzt nur reglos auf einem Stuhl, während Jack völlig aufgebracht vor ihm auf und abläuft.

Jack: Wo sind sie? [Eko antwortet nicht] Ich hab gefragt… wo sie sind?

Locke und Kate stehen etwas abseits und betrachten die Szene.

Locke: Jack, es ist nicht seine Schuld--

Jack: Shannon ist tot! Ich werde nicht... [Zu Eko] Du wirst mich jetzt sofort da raus bringen. Sofort.

Eko bleibt stumm.

Jack ist verzweifelt.

Locke: Der Mann ist nicht das Problem. Er hat Sawyer zurückgebracht.

Jack: Halbtot, mit einer Schußwunde in der Schulter, John! [Wendet sich wieder zu Eko um] Wirst du mit mir reden oder willst du einfach nur da sitzen?

Eko wirft ihm einen Blick zu.

Eko: Alles was ich sage, würde dich nur wütend machen. Also, ja, ich werde hier sitzen.

Jack starrt ihn an und weiß nicht, was er sagen soll.

Im Hintergrund klingt Suns Stimme auf.

Sun: Jack! Jack! Jack!

Jack und die anderen fahren herum. Als Jack Michael erkennt, geht er zu ihm hinüber, und sie umarmen einander kurz.

Jack: Michael…

Michael: Wir haben ein Problem, Mann.


Etwas später. Jack lädt ein Gewehr.

Jack: Du erinnerst dich noch, wie man dahin zurückkommt, oder?

Michael: Ja, ich denke schon.

Locke: Wir sollten erstmal darüber nachdenken, Jack.

Jack: Nachdenken worüber, John? Shannon ist tot. Sayid wird mit einer Waffe bedroht. Willst du hier sitzen und darauf warten, daß sich das von selbst regelt? Tu dir keinen Zwang an.

Er gibt Michael eine Waffe

Jack: Weißt du wie man damit umgeht?

Michael: Ich denke schon.

Eko: Stop!

Alle fahren herum.

Eko sieht Jack an

Eko: Bitte. Was willst du?

Jack: [Aufgebracht] Wie bitte?

Eko: Frieden? Rache? Gerechtigkeit? Und gehst da raus mit all diesen Waffen. Was willst du?

Jack geht auf ihn zu.

Jack: Ich will all unsere Leute sicher wieder hier haben. Dein Freund bringt--

Eko: Ana-Lucia hat einen Fehler gemacht.

Jack hält inne. Starrt ihn an.

Jack: Was hast du gesagt?

Eko: Ana-Lucia hat einen Fehler gemacht.

Jack: Ana-Lucia…

Er seufzt schwer, senkt den Kopf und fährt sich mit der Hand über das Gesicht. Eko betrachtet ihn eindringlich. Locke ebenfalls. Und auch Kate.

Eko: Ich werde dich hinbringen. Aber nur dich. Und ohne Waffen.

Jack: [Ruhiger jetzt] Gehen wir.


Ana sitzt am Boden und läßt das Magazin ihrer Waffe unablässig nervös ein und ausschnappen. Sayid, noch immer fest an den Baum gebunden, beobachtet sie.

Ana-Lucia: Wo kommst du her? [Sayid antwortet nicht] Woher kommst du?

Sayid: Ich komme aus dem Irak.

Ana-Lucia: Hast du Kinder?

Sayid: Wieso fragst du mich, ob ich Kinder habe?

Ana-Lucia: Bin neugierig.

Sayid: Tu ich nicht. Hast du Kinder?

Ana-Lucia: Nein.

Sayid beobachtet sie eindringlich.

Sayid: Wirst du mich umbringen? Darüber denkst du doch nach, oder?

Ana-Lucia: Sollte ich?

Einen Moment lang antwortet Sayid nicht.

Sayid: Vor fast 40 Tagen, auf genau dieser Insel, fesselte ich einen Mann an einen Baum und folterte ihn. Ich folterte ihn so wie ich viele Männer gefoltert habe... Männer, deren Stimmen ich nachts immer noch hören kann. Solltest du mich töten? Vielleicht solltest du das. Vielleicht bist du dazu bestimmt.

Ana steht plötzlich auf.

Ana-Lucia: Ich bin ein Cop. Na ja… ich war ein Cop. Eines Nachts wurden mein Partner und ich zu einem Einbruch gerufen. Wir waren die ersten da. Ich hab die Front gedeckt und er ging hinten rum. Ich war gerade angekommen. Da kommt dieser Junge durch die Vordertür. Ich sag ihm er soll die Hände hochnehmen. Und er sagt ich würde einen Fehler machen, daß er ein Schüler ist. Und er will mir seinen Ausweis zeigen. Ich hab ihm geglaubt. Ich hab einfach... Ich ließ ihn danach greifen. Alles an das ich mich erinnere ist ein Stoß. Als ich auf den Boden aufschlug, dachte ich, ich wäre tot. Ich fühle mich tot.

Sayid: Was ist mit dem Mann passiert… dem Mann der dich angeschossen hat?


Rückblick

Ana sitzt am Tresen einer Bar. Der Typ, den ihre Kollegen zuvor festgenommen und ihr vorgeführt hatten, ist ebenfalls in der Bar. Als er sich zum Gehen wendet, trinkt Ana ihr Glas aus und steht auf, um ihm zu folgen.

Er geht über den Parkplatz. Ana immer hinter ihm her. Er zieht seinen Autoschlüssel hervor.

Ana-Lucia: Hey, Jason.

Sie bleibt stehen. Er dreht sich um und sieht sie an.

Jason: Kenn ich dich?

Langsam zieht Ana ihre Waffe hervor.

Ana-Lucia: Ich war schwanger.

Und dann drückt sie ab. Schießt auf ihn, dreimal. Jason bricht zusammen.

Ana geht zu ihm hinüber, sieht auf ihn hinunter. Und drückt noch dreimal ab. Dann vergewissert sie sich rasch, daß niemand in der Nähe ist, und geht davon.


Inselabschnitt

Zurück im Dschungel.

Sayid: Was ist mit ihm passiert?

Ana-Lucia: Nichts. Er wurde nie gefunden.

Sie hebt das Messer auf, das Eko Sawyer gegeben hatte, und geht zu Sayid hinüber. Hebt das Messer. Sayid schließt die Augen.

Doch Ana läßt das Messer auf die Fesseln niedergehen und durchtrennt sie.

Dann läßt sie Messer und Waffe vor Sayids Füßen auf den Boden fallen.

Ana-Lucia: Na los. Heb sie auf. Ich verdiene es.

Sayid rappelt sich langsam auf. Nimmt Messer und Waffe und bleibt haarscharf vor Ana stehen. Starrt sie an.

Sayid: Wofür wäre es gut, wenn ich dich töte... wo wir doch beide bereits tot sind?

Sie starrt ihn an.

Da sind Tränen in ihren Augen.

Sayid läßt sie stehen, geht dort hinüber, wo Shannon noch immer am Boden liegt. Kniet sich vor sie, nimmt sie in seine Arme und hält fest.

Dann hebt er sie hoch, um sie zurückzutragen.


Im Dharma-Bunker. Kate wacht an Sawyers Bett. Er ist immer noch nicht wieder bei Bewußtsein, dämmert in einem unruhigen Fieberschlaf.

Kate: Hey. Hey… Kannst du mich hören? Du wirst wieder gesund. Du kommst wieder in Ordnung. Du bist Zuhause.

Doch Sawyer scheint sie nicht zu hören.


Eine Montage von Bildern folgt. Michael erreicht das Camp am Strand zum ersten Mal seit dem Aufbruch mit dem Floß. Als Vincent ihn sieht, kommt er sofort stürmisch und schwanzwedelnd auf ihn zugelaufen. Michael umarmt und streichelt ihn.

Bernard, Libby und Jin haben das Camp ebenfalls erreicht, treten aus dem Dschungel auf den Strand heraus.

Charlie spielt gedankenverloren Gitarre, als er aus den Augenwinkeln die kleine Gruppe fremder Leute näherkommen sieht. Als er mitten unter ihnen Jin erkennt, springt er auf und läuft zu ihm hinüber. Auch andere aus dem Camp versammeln sich um die Neuankömmlinge.

Bernard löst sich aus der Gruppe und sieht sich suchend nach Rose um.

Und da ist sie. Sieht ihn ebenfalls und läuft auf ihn zu. Sie fallen einander in die Arme, sehen sich glücklich an und küssen sich.

Sun steht etwas abseits von dem aufkommenden Tumult und wäscht Wäsche. Als es um sie herum immer lebhafter zugeht, blickt sie auf. Sieht Jin, der bereits auf sie zugelaufen kommt. Er nimmt sie schwungvoll in seine Arme.


Draußen im Dschungel folgt Jack still Eko. Als Sayid ihnen entgegenkommt, bleiben sie stehen. Jack sieht bestürzt zu Sayid hinüber, der Shannon in den Armen hält. Kaum erwidert Sayid Jacks Blick, geht an ihm vorbei und weiter auf das Camp zu.

Und dann ist da Ana.

Als sie Jack sieht, bleibt sie stehen. Und er ebenfalls.

Und durch den tiefen stummen Dschungel hindurch sehen die beiden einander an.


Transcribed by: Willow

Advertisement